Die Linken-Politikerin Kathrin Gebel hat die Bundesregierung dazu aufgerufen, ihre Anstrengungen zum Schutz von Frauen vor Gewalt zu verstärken. Gegenüber der „Rheinischen Post“ betonte Gebel, dass Gewalt kein Randphänomen, sondern ein weit verbreitetes Alltagsproblem sei. Sie argumentiert, dass das aktuelle Lagebild diese Einschätzung bestätige, welche Betroffene und Frauenhäuser seit Langem teilen würden.
Gebel bemängelte, dass Einzelmaßnahmen, die von der Regierung präsentiert werden, nicht ausreichten. Stattdessen fordert sie ein umfassendes, flächendeckend finanziertes Hilfesystem. Dazu gehören mehr Schutzwohnungen, die Stärkung bestehender Frauenhäuser sowie eine konsequente Täterarbeit. Die Linken-Sprecherin hob hervor, dass der Schutz vor Gewalt Priorität haben müsse, und kritisierte, dass dieser Aspekt oft hinter Umgangs- und Sorgerechtsfragen zurücktrete. Das Versagen der Politik in dieser Hinsicht sei eine Verfehlung der Verantwortung gegenüber Frauen und Kindern.
Ein weiterer zentraler Punkt in Gebels Forderungen ist die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum und die Sicherstellung eines armutsfreien Lebens für Frauen. Dies sei entscheidend, damit Frauen die Möglichkeit erhalten, sich von gewalttätigen Männern zu lösen und ein eigenständiges Leben aufzubauen. Zudem sprach sie sich für eine strukturelle Veränderung in der Justiz aus, die eine gezielte Schulung von Polizisten, Richtern und Staatsanwälten umfassen solle. Solche Maßnahmen seien laut Gebel effektiver als oberflächliche Diskussionen, wie beispielsweise über die Fußfessel für Täter, und würden den Betroffenen wirklich helfen. Es bedürfe eines starken politischen Willens, um patriarchaler Gewalt ein Ende zu setzen.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)
