Seit Anfang des Jahres ist der Gasverbrauch in Deutschland um etwa fünf Prozent oder 30.000 Terawattstunden höher als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Dies gab Klaus Müller, der Präsident der Netzagentur, in Gesprächen mit den Zeitungen der Funke-Mediengruppe bekannt.
Müller erklärte, die Steigerung sei nachvollziehbar, da auf strikte Sparappelle verzichtet wurde. Die Debatte, ob man zu Weihnachten ein Grad mehr heizen sollte, wolle man vermeiden. Trotz des höheren Verbrauchs sei die Versorgungssicherheit nicht gefährdet.
Auf die Frage, ob dies auch bei einem kalten Winter Bestand habe, räumte Müller ein, dass Temperaturen eine Rolle spielen. Er prognostizierte aber keine schlechten Nachrichten, solange nicht „unerwartete kriegerische Entwicklungen, massive Störungen in der Infrastruktur und ein sehr kalter Winter“ gleichzeitig einträten. Solche Szenarien seien derzeit nicht zu erwarten. Dennoch mahnte er zur Achtsamkeit im Umgang mit Gas im Hinblick auf die Preise.
Die aktuellen Füllstände der Gasspeicher liegen bei etwa 75 Prozent und damit unter den Werten der Vorjahre. Müller zeigte sich darüber jedoch unbesorgt. Die Verfügbarkeit funktionierender Flüssiggas-Terminals ermögliche einen entspannteren Blick auf den aktuellen Füllstand im November als noch in den Jahren zuvor.
Von Januar bis Oktober 2025 betrug der Gasverbrauch in Deutschland rund 666 Terawattstunden, gegenüber 634 Terawattstunden im gleichen Zeitraum des Vorjahres – eine Steigerung von 5,05 Prozent. Haushalte und Gewerbe machen etwa 37 Prozent des Verbrauchs aus, die Industrie 63 Prozent.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)

