Ehemaliger Fraktionschef Mützenich äußert sich

Berlin: Mützenich gesteht Fehler in Russlandpolitik ein

Der ehemalige SPD-Fraktionsvorsitzende Rolf Mützenich hat im Gespräch mit dem „Spiegel“ Fehler im Umgang mit Russland eingestanden. Er räumte ein, keinen Plan B für den Fall eines Scheiterns der Einbindung Russlands gehabt zu haben und äußerte sich selbstkritisch zum Pipelineprojekt Nord Stream 2.
Berlin: Mützenich gesteht Fehler in Russlandpolitik ein
Berlin: Mützenich gesteht Fehler in Russlandpolitik ein
Rolf Mützenich (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Der ehemalige -Fraktionsvorsitzende Rolf Mützenich hat Fehler beim Umgang mit eingeräumt. „Ich hatte keinen Plan B“, sagte Mützenich dem „Spiegel“, angesprochen auf eine Äußerung vor Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022. Damals hatte der Sozialdemokrat gefordert, man müsse Russland in eine europäische Sicherheitsarchitektur einbeziehen.

Er habe dabei das Wort „perspektivisch“ benutzt, so Mützenich. „Aber ich gebe zu: Ich habe nicht früh genug darüber nachgedacht, was passieren würde, wenn die Einbindung scheitert.“

Auch mit Blick auf das Pipelineprojekt Nord Stream 2 äußerte sich Mützenich selbstkritisch. „Es sind Fehler gemacht worden“, sagte er auf die Frage, ob die deutsche Russlandpolitik blauäugig gewesen sei. „Da nehme ich mich nicht aus.“

Die hatte Nord Stream 2 auch nach der Annexion der Krim 2014 noch als „privatwirtschaftliches Projekt“ verteidigt. „Natürlich gab es bei Nord Stream ein deutsches Interesse: ein wirtschaftliches“, sagte Mützenich. „Unsere Industrie profitierte von billigem russischem Gas. Warum kann man nicht einfach zugeben, dass unter kapitalistischen Bedingungen diese Widersprüche nicht so einfach aufzulösen sind?“

Bei aller Selbstkritik beharrt Mützenich auch auf seinen Überzeugungen. Er sei weiter „davon überzeugt, dass Außen- und Sicherheitspolitik weitaus mehr ist als Aufrüstung und Abschreckung“, sagte der Sozialdemokrat. „Dieses Prinzip war immer ein tragender Pfeiler sozialdemokratischer Außenpolitik, und das sollte auch so bleiben.“

(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)

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