Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Bulgarien zeigen eine erfreuliche Dynamik: Die deutschen Exporte in das osteuropäische Land sind im Zeitraum von Januar bis Oktober 2025 signifikant gestiegen. Bulgarien rangiert damit aktuell auf Platz 40 der wichtigsten Empfänger deutscher Waren, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Insgesamt haben deutsche Unternehmen in den ersten zehn Monaten des Jahres Waren im Wert von 5,3 Milliarden Euro nach Bulgarien exportiert. Dies entspricht einem Zuwachs von 7,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Auf der Importseite verzeichnete Deutschland aus Bulgarien Waren im Wert von 5,2 Milliarden Euro, was einem Rückgang von 6,2 Prozent entspricht.
Bulgariens Aufstieg zum wichtigen Handelspartner
Im Vergleich zu früheren Jahren hat sich Bulgariens Bedeutung als Handelspartner für Deutschland spürbar gesteigert. Während Bulgarien im Jahr seines EU-Beitritts 2007 noch auf Rang 46 der Exportempfänger lag, hat es sich bis 2024 auf Rang 41 verbessert und nun im Jahr 2025 den 40. Platz eingenommen. Importseitig belegte Bulgarien konstant den 36. Platz, sowohl im Jahr 2024 als auch im Berichtszeitraum Januar bis Oktober 2025. Ein Blick zurück zeigt: Im Jahr 2007 lag Bulgarien hier noch auf Rang 50. Die Exporte Deutschlands nach Bulgarien haben sich seit dem EU-Beitritt Bulgariens im Jahr 2007 mehr als verdoppelt und erreichten 2024 5,9 Milliarden Euro. Die bulgarischen Importe nach Deutschland sind im selben Zeitraum sogar um mehr als das Vierfache gestiegen.
Schokolade und Schrott treiben den Handel
Die Liste der meistexportierten Waren von Deutschland nach Bulgarien im Zeitraum Januar bis Oktober 2025 wird von Kraftfahrzeugen und deren Teilen angeführt, mit einem Wert von 919,4 Millionen Euro – ein Plus von 11,9 Prozent. Maschinen folgten mit 692,0 Millionen Euro (+1,4 Prozent). Besonders erfreulich ist die Entwicklung bei Nahrungsmitteln, die mit 461,3 Millionen Euro exportiert wurden und damit um 15,5 Prozent zulegten. Insbesondere Schokolade (+33,3 Prozent auf 102,7 Millionen Euro) und Käse/Quark (+19,0 Prozent auf 50,8 Millionen Euro) trugen zu diesem Wachstum bei. Auf der Importseite aus Bulgarien sind Rückgewinnungs-Wertstoffe, hauptsächlich Edelmetallabfälle und -schrott, mit 752,0 Millionen Euro führend (+56,6 Prozent). Elektrische Ausrüstungen rangieren mit 717,6 Millionen Euro auf Platz zwei (+2,5 Prozent), gefolgt von Metallen mit 628,8 Millionen Euro (-51,2 Prozent).
Deutschland mit Exportüberschuss
Während Deutschland von 2017 bis 2024 stets einen Importüberschuss im Handel mit Bulgarien verzeichnete (2024: 644,5 Millionen Euro), hat sich die Situation im Zeitraum Januar bis Oktober 2025 gedreht. Deutschland weist nun einen Exportüberschuss von 84,1 Millionen Euro auf. Dies steht im Kontrast zum Jahr 2007, wo der Exportüberschuss noch bei 979,9 Millionen Euro lag. Der aktuelle Aufwärtstrend bei den deutschen Exporten nach Bulgarien, besonders im Hinblick auf die bevorstehende Euro-Einführung, deutet auf eine weiterhin positive wirtschaftliche Entwicklung hin.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)


