Die Entscheidung von Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) stellt eine klare Haltung zu einem umstrittenen Thema dar, das Verbraucher weltweit betrifft. Im Mittelpunkt seiner Bedenken steht die Transparenz gegenüber den Konsumenten. „Wahlfreiheit ist entscheidend“, erklärte Schneider in einem Interview mit den Sendern RTL und ntv. „Freies Land? Aber natürlich. Dann muss ich auch wissen, als Verbraucher, ist das gentechnisch verändert oder nicht?“
Keine Zustimmung ohne klare Kennzeichnung
Die aktuelle Verhandlungslage auf europäischer Ebene sieht vor, dass Lebensmittel, die aus gentechnisch veränderten Pflanzen hergestellt wurden, in zahlreichen Fällen zukünftig keiner gesonderten Kennzeichnung mehr unterliegen sollen. Dieser Ansatz stößt bei Schneider auf entschiedenen Widerstand. „Und solange diese Kennzeichnungspflicht nicht gegeben ist, und so sieht der Vorschlag aus Brüssel derzeit aus, werden wir dem nicht zustimmen“, machte der Minister deutlich. Zwar befinde sich die Bundesregierung noch in Abstimmungsprozessen, eine Zustimmung zu den vorliegenden Plänen werde es jedoch nicht geben.
Die angeführten Hintergründe verdeutlichen die Brisanz der Debatte: EU-Unterhändler hatten sich auf neue Regeln geeinigt, die eine weniger stringente Kennzeichnung für Produkte aus gentechnisch veränderten Rohstoffen vorsehen. Bevor diese Vorgaben rechtskräftig werden, bedürfen sie noch der Bestätigung durch das EU-Parlament sowie die einzelnen Mitgliedstaaten.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)


