Kritik an AfD-Öffnung wächst

Mittelstand kritisiert Familienunternehmer für AfD-Gespräche

Die Entscheidung des Familienunternehmer-Verbands, Gespräche mit der AfD aufzunehmen, stößt auf scharfe Ablehnung. Prominente Vertreter aus Wirtschaft und Politik warnen eindringlich vor den potenziellen Folgen einer Annäherung an die Partei und betonen die Risiken für den Wirtschaftsstandort Deutschland.
Mittelstand kritisiert Familienunternehmer für AfD-Gespräche
Mittelstand kritisiert Familienunternehmer für AfD-Gespräche
AfD-Logo (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Die jüngste Entscheidung des Familienunternehmer-Verbands, sich für Gespräche mit der (AfD) zu öffnen, hat eine Welle der Kritik ausgelöst. Besonders aus dem Mittelstand und von Wirtschaftsexperten kommen deutliche Warnungen vor einer Normalisierung der Beziehungen zur Partei.

Gitta Connemann (CDU), die Bundesvorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT), äußerte sich im „Handelsblatt“ kritisch: „Die AfD ist kein Partner für den Mittelstand.“ Sie betonte, dass das Programm und die Haltung der AfD dem deutschen Wirtschaftsstandort massiven Schaden zufügen würden. Connemann verwies auf die Gefahr für exportorientierte Unternehmen: „Eine nationalistische Wirtschaftspolitik à la AfD würde diese Exporte torpedieren, Lieferketten und Arbeitsplätze zerstören.“ Darüber hinaus seien eine Abkehr von Europa und ein Austritt aus dem Euro kontraproduktiv für die Betriebe.

Auch der Ökonom Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), warnte im „Handelsblatt“ davor, die AfD als normale Partei zu behandeln. Dies „könnte erheblichen Schaden für die deutsche Wirtschaft im wie im Inland anrichten“, so Fratzscher. Er appellierte an Verbände und Unternehmen, nicht nur auf kurzfristigen ökonomischen Nutzen zu achten, sondern vielmehr „politisch wie gesellschaftlich klare Positionen zu beziehen und diese öffentlich und sichtbar zu kommunizieren.“

Deutliche Vorbehalte äußerte zudem der Unternehmer Martin Herrenknecht. Er bezeichnete die Aufweichung der „Brandmauer“ in dieser Situation als „falsches Signal“. Gegenüber dem „Handelsblatt“ riet der Tunnelbauunternehmer dazu, „einen kühlen Kopf zu bewahren“ und sorgfältig zu prüfen, welche Gesprächsformate man zulasse. Herrenknecht kritisierte in diesem Zusammenhang auch die aktuelle : „In der Debatte rund um die Rentenreform zeigt sich einmal mehr, wie schnell politische Unsicherheit Raum für radikale Kräfte schafft.“ Er konstatierte, dass Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) „unter Druck“ stehe und die Koalition „ideenlos und instabil“ wirke.

(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)

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