Die größten börsennotierten deutschen Unternehmen blicken besorgt in die Zukunft des Klimawandels und erkennen die potenziellen Belastungen, die auf sie zukommen könnten. Doch diese Voraussicht scheint sich kaum in ihren Bilanzen widerzuspiegeln. Eine tiefgehende Analyse des „Handelsblatts“ der 40 im Dax gelisteten Konzerne offenbart eine beunruhigende Lücke: Kaum ein deutsches Schwergewicht bildet explizit Rückstellungen oder Rücklagen für die absehbaren Folgen des Klimas. Ebenso wenig werden substanzielle Investitionen in die eigene Klima-Resilienz getätigt.
Nur vage Schätzungen bei Klimaschäden
Nur eine kleine Minderheit der Dax-Konzerne kalkuliert überhaupt konkret mit spürbaren wirtschaftlichen Einbußen. Lediglich 14 Unternehmen haben gegenüber der globalen Transparenzplattform CDP freiwillig Zahlen zu ihren Klimarisiken offengelegt. Die gesammelten Daten, über die das „Handelsblatt“ berichtet, summieren sich auf ein maximales Schadenspotenzial von rund 3,8 Milliarden Euro. Doch selbst diese Summe könnte noch an der Realität vorbeigehen. Annika Zawadzki, Partnerin bei der Unternehmensberatung BCG, äußerte gegenüber der Nachrichtenagentur dts, dass solche Kalkulationen oft zu niedrig angesetzt seien. „Konzerne schauen bei ihrer Klimarisikoanalyse oftmals nur auf einzelne Standorte“, erklärt sie. „Aber Wetterextreme betreffen auch Mitarbeiter und die eigene Lieferkette. Der wahre Umfang von Klimakatastrophen wird oftmals noch systematisch unterschätzt.“ Die fehlende proaktive finanzielle Absicherung lässt die Frage offen, wie gut die deutschen Großunternehmen auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereitet sind.
(Mit Material der der dts Nachrichtenagentur erstellt)




