Der Deutsche Aktienindex (DAX) hat am Donnerstag einen bemerkenswerten Aufschwung erlebt. Zum Handelsende an der Xetra-Börse erreichte der Index die Marke von 24.200 Punkten und verzeichnete damit einen Zuwachs von 1,0 Prozent gegenüber dem Vortag. Nach einem leicht verhaltenen Start auf dem Niveau des Vortagesschlusses nahm der DAX im Handelsverlauf kontinuierlich Fahrt auf.
Die Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), die Leitzinsen in der Eurozone unverändert zu lassen, stieß bei den Marktteilnehmern auf wenig Überraschung. „Dass die Europäische Zentralbank die Leitzinsen in der Eurozone erneut nicht antasten würde, hat auch nicht wirklich ein Marktteilnehmer erwartet, weshalb die Entscheidung lediglich mit einem Schulterzucken auf dem Börsenparkett quittiert wurde“, kommentierte Christine Romar, Head of Europe bei CMC Markets.
US-Inflationsdaten sorgen für positive Überraschung
Deutlich anders fiel die Reaktion auf die nahezu zeitgleich veröffentlichten Inflationsdaten aus den Vereinigten Staaten aus. Entgegen der Erwartung einer weiterhin bei drei Prozent verharrenden Teuerung fiel der Verbraucherpreisindex im November mit lediglich 2,7 Prozent deutlich niedriger aus. In der entscheidenderen Kernrate, die die volatilen Energie- und Nahrungsmittelpreise ausklammert, lag die Inflationsrate sogar bei nur 2,6 Prozent.
Christine Romar wies jedoch darauf hin, dass die Berechnung dieser Daten möglicherweise anfällig für Ungenauigkeiten gewesen sein könnte. „Denn wegen des Shutdowns fehlte in den entsprechenden Monaten die fortlaufende Erhebung der Preise in einigen Bereichen ganz, in anderen war sie unvollständig. Deshalb dürfte die Antwort auf die Frage nach dem übergeordneten Trend der Inflation in den USA wohl erst mit den Dezember- und Januar-Daten gegeben werden können“, so Romar. Dennoch sorgte diese „kleine vorweihnachtliche Überraschung“ für einen spürbaren Stimmungsumschwung an der Wall Street. Die Analystin fügte hinzu: „Aktuell sieht es so aus, als könne die mehrtägige Verlustserie heute gebrochen werden.“
Am deutschen Aktienmarkt gehörten bis kurz vor Handelsschluss die Papiere von Siemens Energy und der Deutschen Bank zu den größten Gewinnern. Am unteren Ende der Kursliste platzierten sich hingegen die Aktien von Mercedes-Benz, BMW, Merck, BASF und Beiersdorf.
Parallel zum Aktienmarkt zeigten sich auch die Preise für Energie und Öl am Donnerstag tendenziell steigend. Eine Megawattstunde Gas zur Lieferung im Januar verteuerte sich um ein Prozent auf 27 Euro. Das Öl der Nordseesorte Brent kostete gegen 17 Uhr deutscher Zeit 60,09 US-Dollar, ein Zuwachs von 41 Cent oder 0,7 Prozent. Die europäische Gemeinschaftswährung legte ebenfalls leicht zu und kostete am Nachmittag 1,1742 US-Dollar.
