Boom bei Zwangsversteigerungen
Die drohende Versteigerung von Immobilien hat deutschlandweit zugenommen. Rund 3.250 Termine sind derzeit in den Zwangsversteigerungskalendern eingetragen, ein deutliches Plus von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dieser Trend markiert eine deutliche Abkehr von der Entwicklung der vergangenen Jahre, in denen die Zahlen kontinuierlich gesunken waren. Vor allem in Nordrhein-Westfalen ist ein starker Anstieg zu verzeichnen, dort planen die Gerichte über ein Drittel mehr Versteigerungen als noch vor einem Jahr.
Ursachen und Folgen
Als Hauptgrund für die steigende Zahl an Zwangsversteigerungen gelten die seit drei Jahren pendelnden Kreditzinsen zwischen drei und vier Prozent. Zwar sind diese Werte nicht extrem hoch im historischen Vergleich, aber deutlich über den Niedrigzinsen der Jahre 2012 bis 2022. Viele Haus- und Wohnungseigentümer, deren Kredite noch nicht abbezahlt sind und deren Zinsbindung ausläuft, stehen vor der Herausforderung, ihre Finanzierung zu anderen Konditionen nicht mehr stemmen zu können.
Regelmäßig kommt es zu einer Zwangsversteigerung, wenn Kreditnehmer ihre Ratenzahlungen nicht mehr leisten können und eine einvernehmliche Lösung mit der Bank scheitert. Die aktuellen Entwicklungen deuten auf eine angespannte Lage für viele Immobilienbesitzer hin.
Ein Vergleich der Termine mit tatsächlich durchgeführten Versteigerungen zeigt eine hohe Korrelation. Auch wenn organisatorische Gründe theoretisch zu einer Zunahme der Terminankündigungen führen können, signalisiert dieser Trend eine reale Zunahme von Zwangsversteigerungen in den kommenden Monaten.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)





