Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG hat im Vorfeld der für Montag erwarteten Bekanntgabe der Bahnreform eindringlich vor drastischen Einsparungen bei der Deutschen Bahn gewarnt. Martin Burkert, Vorsitzender der EVG, äußerte sich kritisch gegenüber den Funke-Mediengruppen (Samstagsausgaben): „In Deutschland wird das Wort Reform leider oftmals falsch mit Kürzungen übersetzt.“
Burkert, der ebenfalls stellvertretender Vorsitzender im Aufsichtsrat der Deutschen Bahn ist, richtete klare Forderungen an Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU). Er erwarte von Schnieders Bahnreform „mehr Service, mehr Qualität und mehr Sicherheit für die Fahrgäste.“ Burkert betonte die Notwendigkeit, dass der Minister „um die Kunden kämpfe und die Sanierung vorantreibe.“ Er schätzte die Dauer der Sanierungsbemühungen auf weitere zehn Jahre: „Trotz aller Sanierungsbemühungen wird das Tal der Tränen bei der Bahn noch zehn Jahre anhalten. Und gerade deshalb muss der Kunde jetzt in den Mittelpunkt. Jetzt den Sparhammer zu schwingen, würde bedeuten: Die Fahrgäste werden allein gelassen, die Züge werden noch dreckiger, die Bahnhöfe unsicherer.“
Ein Beschluss des EVG-Bundesvorstands, über den die Funke-Zeitungen berichteten, unterstreicht die gewerkschaftlichen Forderungen. Die EVG verlangt mehr Personal im Kundenkontakt, sowohl in Zügen als auch auf Bahnhöfen. Außerdem werden Forderungen nach mehr Sauberkeit, einem verbesserten Service an den Bahnhöfen, mehr Reisezentren und Fahrkartenautomaten sowie einer höheren Aufenthaltsqualität in den Bahnhöfen gestellt. Darüber hinaus benötigt es Perspektiven und Arbeitsplatzsicherheit für die Beschäftigten. Die DB-Sicherheit müsse zudem unter das Dach der DB Infrago integriert werden, um einen zuverlässigen Schutz für Reisende, Bahnhöfe und Güteranlagen zu gewährleisten.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)