Taurus-Lieferung: Mehrheit der Bevölkerung sagt Nein
Laut der repräsentativen Umfrage des Instituts forsa lehnen 63 Prozent der Befragten die Lieferung der weitreichenden Waffe an die Ukraine ab. Nur 31 Prozent sind dafür. In Ostdeutschland liegt die Ablehnung sogar bei 82 Prozent, im Westen bei 59 Prozent.
Auch bei den Wählergruppen zeigen sich klare Unterschiede:
- Grüne: 58 % dafür
- SPD-Anhänger: 58 % dagegen
- AfD-Anhänger: 94 % dagegen
- Union-Wähler: gespalten (49 % dafür, 44 % dagegen)
Was macht Taurus so besonders?
Der Taurus ist ein moderner Marschflugkörper mit einer Reichweite von etwa 500 Kilometern. Er fliegt in extrem niedriger Höhe, ist dadurch schwer zu orten und kann sogar bunkerartige Ziele durchdringen. Mit seinem MEPHISTO-Sprengkopf ist er auf maximale Zerstörungskraft bei gleichzeitig hoher Präzision ausgelegt.
Kurz gesagt: Der Taurus ist ein leiser, zielsicherer Zerstörer – ideal für strategisch wichtige Ziele weit hinter der Frontlinie.
Kann man den Taurus-Marschflugkörper abfangen?
Nur mit großer Schwierigkeit. Der Taurus fliegt dank Gelände-Daten-Navigation (TERPROM) in sehr niedriger Höhe und kann dabei auch noch Kursänderungen vollziehen. Herkömmliche Luftabwehrsysteme stoßen hier schnell an ihre Grenzen, da der Flugkörper erst spät erfasst wird – oft zu spät.
Was ist der Unterschied zwischen Rakete und Marschflugkörper?
Ein Marschflugkörper wie der Taurus ist langsamer, aber dafür flexibler und schwerer abzufangen als eine Rakete. Während Raketen meist ballistische Flugbahnen in großer Höhe fliegen, folgt der Taurus dem Gelände, fliegt leise und tief – fast wie ein Schatten.
Merkmal | Rakete | Marschflugkörper (z. B. Taurus) |
---|---|---|
Geschwindigkeit | Überschall/Hyperschall | Unterschall |
Flugbahn | Hoch, parabelförmig | Flach, geländefolgend |
Ortung/Abwehr | leichter ortbar | schwer erfassbar |
Präzision | mittel | sehr hoch |
Waffenproduktion mit Ukraine: Zweites umstrittenes Thema
Auch eine gemeinsame Herstellung von Waffen durch Deutschland und die Ukraine – angestoßen durch Gespräche zwischen Bundeskanzler Friedrich Merz und Präsident Wolodymyr Selenskyj – stößt bei der Bevölkerung mehrheitlich auf Ablehnung.
- 55 Prozent der Befragten sind dagegen
- 40 Prozent dafür
In Ostdeutschland lehnen sogar 77 Prozent eine solche Zusammenarbeit ab, im Westen sind es 52 Prozent.
Hintergrund zur Umfrage
Die Daten wurden vom Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag von RTL Deutschland zwischen dem 30. Mai und 2. Juni 2025 erhoben. Befragt wurden 1.003 Personen, die Fehlertoleranz liegt bei ± 3 Prozentpunkten.