Doch eines zeigt die Umfrage auch: Die Angst um den eigenen Job bleibt vergleichsweise gering. 80 Prozent der Befragten sehen ihren Arbeitsplatz aktuell nicht in Gefahr, nur 17 Prozent befürchten, dass sie schon bald ohne Job dastehen könnten. Dieser Wert ist seit Februar 2025 stabil.
Wirtschaft in der Krise – Vertrauen sinkt
Während die Regierung nach Lösungen sucht, wächst die Verunsicherung: Drei von vier Deutschen (76 Prozent) haben große oder sehr große Sorgen, dass der Wirtschaftsstandort Deutschland seine Stärke verliert. Ein minimaler Anstieg im Vergleich zu Dezember 2024 (+1 Prozentpunkt), aber ein deutliches Signal: Die Zuversicht schwindet.
Nur 21 Prozent der Befragten geben an, keine oder nur geringe Sorgen zu haben. Das Vertrauen in die Politik, den Wirtschaftsaufschwung zu steuern, ist massiv beschädigt – auch weil Streit um Bürgergeld, Steuererhöhungen und Investitionspläne die Regierungsarbeit belasten.
Lebensstandard: Junge Generation in Alarmbereitschaft
Besonders beunruhigend: Jeder zweite Deutsche (49 Prozent) glaubt, den eigenen Lebensstandard in Zukunft nicht halten zu können. Besonders hart trifft diese Angst die jüngere Generation:
- Bei den 18- bis 34-Jährigen sind es 64 Prozent, die den sozialen Abstieg fürchten.
- Bei den über 65-Jährigen äußert nur gut ein Drittel (35 Prozent) entsprechende Sorgen.
Die Kluft zwischen Jung und Alt wird immer deutlicher – und zeigt, wie sehr die wirtschaftliche Unsicherheit das Vertrauen in die Zukunft erschüttert.
Altersvorsorge: Zukunftsangst auf Rekordhoch
Auch die Altersvorsorge macht vielen Menschen schwer zu schaffen. 51 Prozent der Wahlberechtigten befürchten mittlerweile, im Alter nicht genug Geld zu haben – ein Plus von einem Punkt im Vergleich zum Februar 2025.
Auffällig:
- 67 Prozent der 18- bis 34-Jährigen haben Angst vor Altersarmut.
- Bei den über 65-Jährigen sind es nur 32 Prozent.
Junge Erwachsene sehen die wachsende Unsicherheit bei Renten, Inflation und steigenden Lebenshaltungskosten besonders kritisch – ein Problem, das die Regierung dringend adressieren muss.
CDU/CSU bei Kompetenzfragen klar vorn
Während die Stimmung gegenüber der Regierung bröckelt, zeigen die Daten klar: Die Union profitiert von der Unzufriedenheit.
- 37 Prozent der Befragten trauen CDU/CSU aktuell zu, die Wirtschaft in Deutschland wieder anzukurbeln – ein Minus von zwei Punkten im Vergleich zu Februar, aber weiter klarer Spitzenwert.
- Nur 8 Prozent sehen in der SPD den richtigen Partner für wirtschaftliche Stabilität – ein Rückgang um vier Punkte.
Auch in anderen Politikfeldern liegt die Union deutlich vorn:
- Steuer- und Finanzpolitik: CDU/CSU bei 25 Prozent, SPD bei 16 Prozent.
- Außenpolitik: CDU/CSU bei 37 Prozent (+4), SPD nur bei 11 Prozent (-5).
- Verteidigungspolitik: CDU/CSU bei 34 Prozent, SPD bei 20 Prozent (-4).
- Asyl- und Flüchtlingspolitik: CDU/CSU bei 24 Prozent, SPD bei 12 Prozent.
AfD gewinnt bei Asylfragen
Besonders bemerkenswert: In der Asyl- und Flüchtlingspolitik trauen 26 Prozent der Befragten der AfD am meisten Kompetenz zu – ein weiterer Hinweis darauf, dass das Thema Migration in der Bevölkerung weiterhin hohe Brisanz hat.
Damit liegt die AfD in diesem Politikfeld sogar vor der Union (24 Prozent) und weit vor der SPD (12 Prozent). Diese Entwicklung zeigt: Das Thema Migration könnte bei den nächsten Wahlen entscheidend sein.
SPD punktet nur bei sozialer Gerechtigkeit
Einziger Lichtblick für die Sozialdemokraten: In Sachen soziale Gerechtigkeit trauen 27 Prozent der Befragten der SPD die größte Kompetenz zu (+1 Prozentpunkt). Die Union kommt in diesem Feld nur auf 16 Prozent. Doch dieser Vorsprung reicht nicht aus, um das generelle Stimmungstief auszugleichen.
Regierung unter Druck
Die schwarz-rote Koalition steht vor einer doppelten Herausforderung:
- Die Wirtschaft wieder auf Kurs zu bringen, um Arbeitsplätze zu sichern und das Vertrauen der Bevölkerung zurückzugewinnen.
- Die wachsende Angst vor sozialem Abstieg zu bekämpfen, insbesondere bei der jungen Generation.
Streit zwischen CDU/CSU und SPD, ob in Steuerfragen, beim Bürgergeld oder bei der Investitionsstrategie, erschwert die Suche nach Lösungen. Die Bevölkerung nimmt diese Konflikte deutlich wahr – und honoriert sie in den Umfragen nicht.