Der damalige FDP-Parteichef Christian Lindner beabsichtigte Anfang 2023, den FDP-Vorsitz niederzulegen. Diese Information teilte Lindners enger Vertrauter Steffen Saebisch dem „Spiegel“ mit, anlässlich des Jahrestags des Bruchs der Ampelkoalition.
Hintergrund der Überlegungen war laut Saebisch, dass Lindner der einzige Parteivorsitzende innerhalb des Kabinetts war. Saebisch, der frühere Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, erläuterte Lindners damaliges Dilemma: „Deswegen haben sich nicht nur Kanzler und Vizekanzler, sondern auch die Parteivorsitzenden der Grünen und der SPD mit ihren Forderungen an ihn gewandt.“ Diese Situation habe nicht immer mit den Vorstellungen von Kanzler Scholz oder Vizekanzler Habeck übereingestimmt.
Saebisch zufolge dachte Lindner Anfang 2023 darüber nach, den Parteivorsitz abzugeben, „um der FDP mehr Gestaltungsspielräume zu geben“. Saebisch selbst habe Lindner jedoch von diesem Schritt abgeraten. Letztlich habe sich Lindner dagegen entschieden, da er der Ansicht war, „dass so ein Schritt die Koalition nicht unbedingt stabilisiert hätte.“
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)
