Aufruf zu mehr Aufmerksamkeit

Staatsministerin Güler warnt vor humanitärer Katastrophe im Sudan

Nach einem Besuch im Sudan warnt Staatsministerin Serap Güler (CDU) eindringlich vor einer weiteren Eskalation der Gewalt. Die aktuelle Lage beschreibt sie als die weltweit größte humanitäre Katastrophe mit unermesslichem Leid und fordert mehr internationale Aufmerksamkeit.
Staatsministerin Güler warnt vor humanitärer Katastrophe im Sudan
Staatsministerin Güler warnt vor humanitärer Katastrophe im Sudan
Serap Güler (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Folge uns auf:

Die Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Serap Güler (CDU), hat nach Massakern an Zivilisten durch die RSF-Milizen im Sudan vor einer weiteren Eskalation der Gewalt in dem Land gewarnt. „Täglich erreichen uns weitere furchtbare Berichte und Bilder über Gräueltaten der RSF – einschließlich Erschießungen und sexualisierte Gewalt”, sagte Güler dem „Redaktionsnetzwerk ” nach ihrem Besuch im Sudan. „Die schlimmsten Befürchtungen scheinen sich leider zu bestätigen.”

Güler betonte, sie sei als erste europäische Politikerin seit Ausbruch des Krieges vor zweieinhalb Jahren vor Ort gewesen. In Port Sudan traf sie unter anderem mit dem De-facto-Machthaber Abdel-Fattah al-Burhan zusammen.

Die Lage im Sudan bezeichnete die Außen-Staatssekretärin als verheerend. „Es ist derzeit die weltweit größte humanitäre Katastrophe mit unermesslichem Leid.”

Die Staatsministerin fordert mehr internationale Aufmerksamkeit für den blutigen Konflikt. „Das Erste ist, und das war der Hauptgrund, weshalb ich hingereist bin: Wir müssen genauer hinschauen. Die beiden Konfliktparteien hatten zu lange das Gefühl, dass sie tun und lassen können, was sie wollen. Wir müssen deutlich machen: Wir haben euch unter Beobachtung”, so die CDU-Politikerin. „Das Zweite ist: Wir müssen beide Konfliktparteien zum Waffenstillstand drängen – so fern dieser derzeit auch zu sein scheint angesichts der dramatischen Zuspitzung der Lage. Und drittens müssen wir weiterhin mit humanitärer Hilfe tun, was wir nur können.”

Im Rahmen ihrer Reise besuchte Güler auch den Tschad, wo sich schätzungsweise eine Million sudanesische Flüchtlinge aufhalten. Deren Situation beschrieb sie als „dramatisch”. „Ich habe dort ein Flüchtlingslager mit etwa 100.000 Menschen besucht. Die Menschen sind sicher, aber haben fast gar nichts. Es gibt dort zum Beispiel pro Person nur vier Liter Wasser am Tag für alles – also zum Waschen, Trinken und Kochen”, sagte die Staatssekretärin. „Es gibt einen einzigen Arzt. 80 Prozent sind und Kinder.”

(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)

Anzeige

Das Könnte Sie auch interessieren

Mehr von InsideBW.de

Das könnte dich auch Interessieren – mehr aus dem Netz

Anzeige

Neueste Artikel