Dramatischer Stimmungsverfall für Regierung und Kanzler
Die vom Meinungsforschungsinstitut Forsa erhobenen Daten zeichnen ein düsteres Bild für die amtierende Koalition. Während Union und AfD die politische Landschaft dominieren, folgen die Regierungspartner der SPD mit nur noch 13 Prozent auf einem abgeschlagenen dritten Platz. Die Grünen und die Linke erreichen beide 12 Prozent. Das BSW (4 Prozent) und die FDP (3 Prozent) würden den Einzug in den Bundestag verfehlen. Besonders besorgniserregend für die politische Stabilität ist der weiterhin hohe Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen, der mit 24 Prozent deutlich über dem Wert der letzten Bundestagswahl liegt.
Die Unzufriedenheit manifestiert sich besonders in der Person des Bundeskanzlers. Nur noch 32 Prozent der Deutschen sind mit der Arbeit von Friedrich Merz zufrieden – ein neuer Tiefstwert. Eine deutliche Mehrheit von 64 Prozent stellt ihm ein schlechtes Zeugnis aus. Selbst im Lager des Koalitionspartners SPD genießt Merz mit nur 34 Prozent Zustimmung kaum noch Rückhalt. Einzig die Anhänger seiner eigenen Partei stehen mit 76 Prozent noch mehrheitlich hinter ihm.
Überwältigende Ablehnung der „Rente mit 70“
Für zusätzlichen Sprengstoff sorgt die Debatte um eine Anhebung des Renteneintrittsalters. Ein Vorschlag aus dem von Katherina Reiche (CDU) geführten Wirtschaftsministerium, die Rente erst ab 70 Jahren auszuzahlen, stößt auf massive Ablehnung in der Bevölkerung. Sagenhafte 81 Prozent der Bundesbürger halten diesen Schritt für falsch, nur 18 Prozent befürworten ihn.
Die Ablehnung zieht sich durch alle politischen Lager und Bevölkerungsgruppen. Besonders brisant für die Union: Selbst 68 Prozent der eigenen Anhänger lehnen den Vorschlag aus den eigenen Reihen ab. Bei den Anhängern der AfD (95 Prozent), der Linken (90 Prozent) und des Koalitionspartners SPD (87 Prozent) fällt die Zurückweisung noch deutlicher aus. Auch die Grünen-Anhänger sind mit 74 Prozent mehrheitlich dagegen. Dies zeigt eine tiefe Kluft zwischen den politischen Eliten und dem Willen der Bürger in einer zentralen sozialen Frage.
Die Daten zur Parteipräferenz und Kanzlerzufriedenheit wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL Deutschland vom 29. Juli bis 4. August 2025 bei 2.503 Befragten erhoben (Statistische Fehlertoleranz: ± 2,5 Prozentpunkte). Die Daten zur Rente mit 70 wurden am 1. und 4. August 2025 bei 1.001 Befragten erhoben (Statistische Fehlertoleranz: ± 3 Prozentpunkte).