Die Kommunalwahl in Nordrhein-Westfalen sorgt für politischen Paukenschlag: In drei Großstädten hat es die AfD in die Stichwahl um das Oberbürgermeisteramt geschafft – und könnte dort den Rathauschef stellen.
Gelsenkirchen, Duisburg, Hagen: AfD mischt vorne mit
Besonders brisant ist das Ergebnis in Gelsenkirchen: AfD-Mann Norbert Emmerich holte 29,8 Prozent – nur knapp hinter SPD-Kandidatin Andrea Henze (37,0 Prozent).
In Duisburg landete Carsten Groß (AfD) mit 19,7 Prozent auf Platz zwei, deutlich hinter Amtsinhaber Sören Link (SPD, 46,0 Prozent).
In Hagen schaffte es Michael Eiche (AfD) mit 21,2 Prozent in die Stichwahl gegen CDU-Bewerber Dennis Rehbein (25,1 Prozent).
Die Entscheidung fällt am 28. September, wenn überall dort Stichwahlen stattfinden, wo kein Kandidat im ersten Wahlgang über 50 Prozent kam.
Auch in Köln, Düsseldorf und Dortmund wird nachgewählt
In den drei größten NRW-Städten kommt es ebenfalls zu spannenden Duellen:
- Köln: Berivan Aymaz (Grüne, 28,1 %) gegen Torsten Burmester (SPD, 21,3 %)
- Düsseldorf: Stephan Keller (CDU, 43,6 %) gegen Clara Gerlach (Grüne, 22 %)
- Dortmund: Thomas Westphal (SPD, 27,4 %) gegen Alexander Omar Kalouti (CDU, 17,0 %)
SPD und CDU schmieden Anti-AfD-Allianz
Nach dem Wahlergebnis haben SPD und CDU angekündigt, gemeinsam gegen AfD-Kandidaten vorzugehen. Die Sozialdemokraten wollen in Stichwahlen CDU-Bewerber unterstützen, wenn diese gegen die AfD antreten. Umgekehrt signalisiert auch die CDU, dass sie in solchen Fällen SPD-Kandidaten den Vorzug geben will, um Erfolge der AfD zu verhindern.
CDU stärkste Kraft – Stimmungstest für Merz-Regierung
Laut vorläufigem Ergebnis wurde die CDU landesweit stärkste Kraft, gefolgt von SPD, AfD, Grünen, Linken und FDP.
Die Kommunalwahl gilt als erster großer Stimmungstest für die schwarz-rote Bundesregierung unter Kanzler Friedrich Merz (CDU) nach der vorgezogenen Bundestagswahl im Februar.

