Besonders brisant: Auch bei der Frage nach politischer Kompetenz kann die AfD zulegen. 13 Prozent der Bürger trauen ihr am ehesten zu, die Probleme in Deutschland zu lösen – zwei Punkte mehr als in der Vorwoche. Die Union bleibt zwar vorne, stagniert aber bei nur 19 Prozent. Die SPD fällt auf 6 Prozent zurück, Grüne und Linke kommen auf jeweils 5 Prozent. Fast jeder Zweite (49 Prozent) glaubt mittlerweile, dass keine Partei die aktuellen Herausforderungen meistern kann.
Tiefpunkt für Kanzler Merz
Noch deutlicher als die Parteienwerte trifft die Umfrage den Kanzler persönlich. Die Zufriedenheit mit Friedrich Merz erreicht einen historischen Tiefststand. Nur noch 28 Prozent der Deutschen sind mit seiner Arbeit zufrieden, während 70 Prozent ihn kritisch sehen – ein Negativrekord. Rückhalt bekommt er fast nur noch aus den eigenen Reihen: 64 Prozent der CDU/CSU-Anhänger stehen hinter ihm, doch auch hier ist mehr als ein Drittel unzufrieden.
Wirtschaftspessimismus wie seit Monaten nicht mehr
Parallel zu den politischen Stimmungswerten verschlechtert sich auch die Erwartung an die Wirtschaft. Nur 15 Prozent der Befragten rechnen mit einer Verbesserung der Lage, während 64 Prozent eine Verschlechterung befürchten. 20 Prozent erwarten, dass sich nichts ändert. Damit erreicht der Pessimismus wieder das Niveau vom November 2024 – ein klares Signal, dass die Sorgen der Bevölkerung wachsen.
Parteien im Überblick
Neben dem Höhenflug der AfD fallen die Ergebnisse für die anderen Parteien schwach aus. Die SPD verliert weiter an Boden und kommt nur noch auf 13 Prozent. Auch die Grünen sinken und liegen bei 11 Prozent, genauso wie die Linke. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) stagniert bei 4 Prozent, die FDP rutscht auf 3 Prozent ab. Sonstige Parteien kommen zusammen auf 6 Prozent. Der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen bleibt mit 21 Prozent hoch – ein weiteres Zeichen für Politikverdrossenheit.
Die Daten für das RTL/ntv Trendbarometer wurden vom Meinungsforschungsinstitut forsa zwischen dem 16. und 22. September 2025 erhoben. Befragt wurden 2.504 Bundesbürger, die statistische Fehlertoleranz liegt bei ±2,5 Prozentpunkten.
