SPD setzt auf Sigrid Emmenegger

Richterbund macht Druck: Wahl neuer Verfassungsrichter soll jetzt schnell erfolgen

Nachdem die SPD die Juraprofessorin Sigrid Emmenegger als neue Kandidatin für das Bundesverfassungsgericht vorgeschlagen hat, wächst der Druck auf den Bundestag: Der Deutsche Richterbund (DRB) fordert die Fraktionen auf, die Wahl der neuen Verfassungsrichter zügig abzuschließen.
  • SPD nominiert Sigrid Emmenegger fürs Bundesverfassungsgericht

  • DRB fordert schnelle Wahl und warnt vor weiterem Vertrauensverlust

  • Zweidrittelmehrheit im Bundestag erforderlich

  • Grüne und Linke kritisieren fehlende Einbindung

  • Frühere Wahl scheiterte an kurzfristigem Rückzug der Union

Richterbund macht Druck: Wahl neuer Verfassungsrichter soll jetzt schnell erfolgen
Richterbund macht Druck: Wahl neuer Verfassungsrichter soll jetzt schnell erfolgen
Bundesverfassungsgericht (Archiv)
Foto via dts Nachrichtenagentur

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DRB warnt vor Vertrauensverlust

„Es ist zu hoffen, dass sich alle im zweiten Anlauf ihrer hohen Verantwortung bewusst sind und der Bundestag die anstehenden Neubesetzungen für das Bundesverfassungsgericht jetzt zügig beschließt“, sagte DRB-Bundesgeschäftsführer Sven Rebehn den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Die im Juli in letzter Minute geplatzte Verfassungsrichterwahl habe Vertrauen gekostet – nicht nur innerhalb der Koalition, sondern auch in der Bevölkerung, die ein geordnetes und dem Ansehen des Gerichts angemessenes Verfahren erwarte.

Zweidrittelmehrheit zwingt zu Kompromiss

Für die Wahl ist im Bundestag eine Zweidrittelmehrheit notwendig. Emmenegger braucht damit über die Stimmen von und CDU/CSU hinaus auch Unterstützung von Grünen und Linken – oder alternativ von der AfD.
Die Oppositionsparteien kündigten an, den Vorschlag zu prüfen. Grüne und Linke kritisierten zugleich, dass sie nicht vorab in die Beratungen einbezogen worden seien.

: Erste Wahl war geplatzt

Vor der Sommerpause war der erste Versuch gescheitert, als die Juraprofessorin Frauke Brosius-Gersdorf zur Wahl stand. Die Union hatte ihr am Morgen des Wahlgangs überraschend die zugesicherte Unterstützung entzogen, wodurch der gesamte Wahlgang platzte.

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