Die Fraktionsvorsitzende der Linken, Heidi Reichinnek, hat Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) in der Debatte um das Stadtbild scharf kritisiert. Reichinnek wirft Merz vor, Frauen für das Schüren von Ressentiments gegen Migranten zu instrumentalisieren. Ihrer Ansicht nach benutze Merz Frauen für „blanken Rassismus“, wie sie dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Mittwochausgabe) mitteilte.
Reichinnek betonte, Frauen hätten nachts auf dem Heimweg keine Angst vor Migranten, sondern vor Männern. Sie führt weiter aus: „Das Problem ist eine gewalttätige und grenzüberschreitende Männlichkeit.“
Nach Ansicht der Linken-Politikerin ist das eigene Zuhause der gefährlichste Ort für Frauen. Wenn es Merz tatsächlich um den Schutz von Frauen vor Gewalt ginge, müsste er die Finanzierung von Frauenhäusern und Beratungsstellen sichern und in Gewaltprävention investieren, so Reichinnek. Dies stehe im Kontrast zur Realität, da Frauenhäuser in Deutschland chronisch unterfinanziert und überbelegt seien.
Hintergrund der Kritik sind Äußerungen von Bundeskanzler Merz in der vergangenen Woche. Er hatte erklärt: „Wir haben natürlich immer im Stadtbild noch dieses Problem und deswegen ist der Bundesinnenminister ja auch dabei, jetzt in sehr großem Umfang auch Rückführungen zu ermöglichen und durchzuführen.“ Auf Nachfrage am Montag empfahl Merz, die „Töchter“ zu befragen, um zu verstehen, was er gemeint habe.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)