Expertin warnt vor Folgen

Wirtschaftsweise Ulrike Malmendier rechnet mit neuen US-Zöllen gegen Europa

Die Ökonomin und „Wirtschaftsweise“ Ulrike Malmendier prognostiziert, dass Europa infolge der anhaltenden US-Haushaltssperre mit neuen Zöllen der Vereinigten Staaten rechnen muss. Sie betont die Notwendigkeit eines schnellen Handelns Europas, um den Herausforderungen der aktuellen geopolitischen Lage zu begegnen und die wirtschaftliche Stabilität zu sichern.
Wirtschaftsweise Ulrike Malmendier rechnet mit neuen US-Zöllen gegen Europa
Wirtschaftsweise Ulrike Malmendier rechnet mit neuen US-Zöllen gegen Europa
Industrieanlagen (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Die Ökonomin Ulrike Malmendier, Mitglied des Sachverständigenrates für Wirtschaft der und Wirtschaftswissenschaftlerin an der US-Eliteuniversität Berkeley, hat sich zur aktuellen Handelslage zwischen den USA und geäußert. Sie erwartet, dass die anhaltende US-Haushaltssperre direkte Auswirkungen auf Europa haben wird, insbesondere in Form neuer Zölle seitens der USA. Malmendier zufolge könnte die Haushaltskrise zwar US-Präsident Donald Trump weniger Zeit für die Errichtung von Handelsbarrieren lassen. „Andererseits fehlt ihm nun auch Geld, das er bräuchte, um den Streit mit den Demokraten beizulegen. Was läge für ihn näher, als das durch neue Zölle einzutreiben?“, zitierte der „Spiegel“ die Expertin.

Trumps Drohungen und die Folgen für Unternehmen

Die jüngsten Drohungen Trumps gegen China sind für Malmendier ein klares Zeichen, „dass wir mit dem Thema Zölle und Handelskrieg noch lange nicht durch sind“. Dies bedeute, dass Unternehmen sich weiterhin auf mögliche Änderungen einstellen müssen, die ihr wirtschaftliches Kalkül beeinflussen können, insbesondere US-Firmen.

Handlungsempfehlungen für und Europa

Angesichts dieser Einschätzung fordert Malmendier, dass Deutschland „endlich ins Handeln kommt und aufhört mit dem ewigen Planen“. Dies habe sie bereits Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) mitgeteilt. Sie sieht in der aktuellen Situation eine Chance für Europa: „Europa hat mit Trump ein unerwartetes Geschenk bekommen: In einer Welt der ständigen Erschütterungen sind wir der Ort der Rechtssicherheit und der Stabilität.“ Es sei nun essenziell, den Binnenmarkt zügig zu vollenden, die Unternehmensfinanzierung für Start-ups und etablierte Unternehmen zu stärken und die Migration von Talenten nach Europa zu erleichtern.

Appell zu schnellem Handeln

Malmendier betont die Dringlichkeit: Es erfordere „unglaublich viel Kraft, Bewegung ins Getriebe zu bringen“. Sollte Europa jetzt nicht handeln, würden die Auswirkungen der US-Krise und der neuen geopolitischen Lage „noch schneller und stärker zu spüren“ sein. „Das Letzte, was es braucht, ist mehr Strategie und Papier. Ich wünsche mir einen Zeitplan für die fünf wichtigsten Maßnahmen, was wann wie beschlossen wird. Und dann gehen die europäischen Länder voran, die willig sind“, so ihr abschließender Appell.

(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)

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