Das Herzstück der Nachricht: Ein sattes Plus von 218 Euro im Monat
Stellen Sie sich vor, Sie hätten jeden Monat 218 Euro mehr zur Verfügung. Für den durchschnittlichen Vollzeitbeschäftigten in Deutschland ist genau das im Jahr 2024 Realität geworden. Laut der neuesten Auswertung der Bundesagentur für Arbeit (BA) ist das mittlere Bruttoentgelt (Medianentgelt) auf 4.013 Euro pro Monat gestiegen. Das ist ein bemerkenswerter Zuwachs von 5,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Doch woher kommt dieser plötzliche Geldregen? Die Experten der BA machen dafür vor allem die höheren Tarifabschlüsse der letzten Monate verantwortlich, die sich nun spürbar auf den Gehaltszetteln niederschlagen.
Wer verdient was? Der große Gehaltsvergleich
Natürlich landet dieses Plus nicht bei allen gleichermaßen. Die Analyse zeigt deutliche Unterschiede – je nach Wohnort, Qualifikation und Geschlecht.
Die Geografie des Geldes: Wo Deutschland am meisten zahlt
Es ist ein bekanntes Muster, das sich auch 2024 bestätigt: Zwischen den Bundesländern gibt es eine erhebliche Lohnkluft.
- Spitzenreiter: Wer in Hamburg arbeitet, verdient mit einem Median von 4.527 Euro am besten. Dicht dahinter folgen Baden-Württemberg (4.356 Euro) und Hessen (4.325 Euro).
- Schlusslichter: Deutlich weniger verdienen Vollzeitbeschäftigte in den östlichen Bundesländern. Am geringsten ist der Median in Mecklenburg-Vorpommern mit 3.294 Euro, gefolgt von Thüringen (3.307 Euro) und Sachsen-Anhalt (3.353 Euro).

Bildung zahlt sich aus: Warum Ihr Abschluss entscheidend ist
Die wichtigste Stellschraube für ein hohes Gehalt bleibt die eigene Qualifikation. Die Zahlen der BA belegen eindrucksvoll: Investition in Bildung ist eine Investition in die finanzielle Zukunft.
- Ohne Berufsabschluss: Beschäftigte in dieser Gruppe verdienen im Median 2.987 Euro.
- Mit anerkanntem Berufsabschluss: Hier liegt das mittlere Entgelt bereits bei 3.870 Euro.
- Akademikerinnen und Akademiker: Sie sind die unangefochtenen Spitzenverdiener mit einem Median von 5.916 Euro monatlich.

Eine gute Nachricht: Der Gender-Pay-Gap schrumpft leicht
Auch beim Thema Gleichberechtigung gibt es eine kleine, aber positive Entwicklung. Der sogenannte unbereinigte Gender-Pay-Gap, also die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen, ist leicht zurückgegangen.
Während Männer im Median 4.138 Euro verdienen, kommen Frauen auf 3.793 Euro. Die Differenz liegt damit bei 346 Euro – das sind 21 Euro weniger als im Vorjahr. Die Bundesagentur für Arbeit erklärt diesen Unterschied unter anderem mit den verschiedenen Branchen, in denen Männer und Frauen tätig sind, sowie mit karrierebedingten Unterbrechungen, die häufiger Frauen betreffen.
Erfahrung als Währung: Ältere verdienen mehr
Wenig überraschend, aber klar belegt: Mit dem Alter und der damit einhergehenden Berufserfahrung steigt auch das Gehalt. Beschäftigte ab 55 Jahren sind mit 4.165 Euro die Top-Verdiener unter den Altersgruppen, während junge Menschen unter 25 Jahren im Median 3.061 Euro erzielen.
Fazit und Ihr persönlicher Gehalts-Check
Die Zahlen für 2024 zeigen einen positiven Trend für Arbeitnehmer in Deutschland. Angetrieben von starken Tarifabschlüssen ist ein deutliches Lohnplus in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Gleichzeitig machen die Daten deutlich, wie stark Ihr Einkommen von Faktoren wie Ihrem Wohnort und Ihrer Ausbildung abhängt.
Wollen Sie wissen, wie Ihr Gehalt im Vergleich zu anderen in Ihrem Beruf dasteht? Die Bundesagentur für Arbeit bietet mit ihrem Entgeltatlas ein hervorragendes Werkzeug. Dort können Sie detailliert und anonym die üblichen Gehälter für spezifische Berufe und Regionen abrufen und so Ihren eigenen Marktwert besser einschätzen.
