Warum Winterreifen jetzt unverzichtbar sind
In Deutschland gilt eine situative Winterreifenpflicht. Bedeutet: Sobald Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch oder Reifglätte auftreten, müssen Winterreifen montiert sein. Mit dem aktuellen Wintereinbruch sind diese Bedingungen erreicht – und zwar im ganzen Land.
Nur Reifen mit dem Alpine-Symbol (Berg + Schneeflocke) gelten rechtlich als wintertauglich.
- M+S allein reicht seit 2024 nicht mehr aus.
- Ganzjahresreifen sind nur gültig, wenn auch sie das Alpine-Symbol tragen.
Das droht bei falscher Bereifung – und warum es gefährlicher ist, als viele denken
Wer ohne Winterreifen unterwegs ist, unterschätzt oft die tatsächlichen Gefahren auf der Straße. Schon wenige Grad über dem Gefrierpunkt reichen, damit Sommerreifen ihre Haftung verlieren – und das kann fatale Folgen haben.
Bremswege: Das unterschätzte Risiko
Bereits bei +1 Grad und nasser Straße verlängert sich der Bremsweg mit Sommerreifen massiv:
- Bis zu doppelt so lang wie mit Winterreifen
- Auf Reifglätte rutscht ein Auto oft über 50 Meter weiter
Was auf gerader Strecke noch glimpflich ausgehen kann, wird in Schwarzwaldkurven oder auf Schattenhängen schnell brenzlig.
Kalte Nächte, glatte Straßen
Mit nächtlichen Temperaturen zwischen 0 und –6 Grad ist Glätte unvermeidbar. Besonders gefährlich:
- überfrierende Nässe
- feuchte Fahrbahnen, die über Nacht spiegelglatt werden
- plötzlich auftretende Eisflächen in schattigen Tälern
- Reifglätte in den frühen Morgenstunden
Die Kombination aus Nebel + Minusgraden macht es noch schlimmer: Es entstehen dünne, kaum sichtbare Eisschichten – echte „Glatteisfallen“.
Sommerreifen verlieren Kontrolle
Wenn Sommerreifen bei Kälte verhärten, führt das zu:
- deutlich weniger Grip
- instabilem Verhalten in Kurven
- längeren Bremswegen
- schlechterem Lenkverhalten
- Kontrollverlust bei Ausweichmanövern
Was im Sommer problemlos funktioniert, endet im Winter oft im Straßengraben.
Versicherungsrisiko
Kommt es zum Unfall, kann falsche Bereifung teuer werden:
- Kasko kann Leistungen kürzen
- Haftpflicht kann Mitverschulden anrechnen
- selbst bei eigentlich unverschuldeten Unfällen drohen Nachteile
Kurz: Ohne Winterreifen ist nicht nur die Sicherheit, sondern auch der Versicherungsschutz gefährdet.
So entwickelt sich das Wetter in Baden-Württemberg
Die Winterlage ist nicht vorüber – im Gegenteil: Die kommenden Tage bringen weitere Kaltluft und neue Glättegefahren.
Heute
- Schneefallgrenze sinkt auf 600 Meter
- Oberhalb 800 m 1–5 cm Neuschnee
- Regen-, Graupel- und Schneeschauer
- 5 bis 9 Grad
- frischer, im Bergland starker Nordwestwind
Nacht zum Dienstag
- 0 bis –6 Grad
- überall überfrierende Nässe
- verbreitete Glätte
- stellenweise Nebel
Dienstag
- viel Sonne
- 1 bis 7 Grad
- morgens Reifglätte
Mittwoch
- dichte Wolken
- Schnee in mittleren und höheren Lagen
- am Feldberg Sturm- bis schwere Sturmböen
Donnerstag
- Schnee, Schneeregen, verbreitete Glätte
- 0 bis 6 Grad
- abends erneut Frost
Darum sollten Winterreifen jetzt sofort drauf
Winterreifen bieten in dieser Wetterlage entscheidende Vorteile:
- deutlich bessere Haftung
- stabile Spurführung
- kürzere Bremswege
- mehr Sicherheit bei Kälte, Nässe und Schnee
- besseren Grip in plötzlichen Wintereinbrüchen
Gerade in Höhenlagen von Schwarzwald, Alb und Odenwald entscheidet das über sichere oder gefährliche Fahrten.
Fazit
Mit Schnee, Frost und Glätte hat der Winter in Baden-Württemberg endgültig die Kontrolle übernommen. Die Kombination aus sinkenden Temperaturen, rutschigen Straßen und unsichtbarer Glätte macht den Reifenwechsel jetzt zur Pflicht.
Wer sicher, legal und ohne Versicherungsrisiko unterwegs sein will, braucht ab sofort Winterreifen mit Alpine-Symbol – alles andere wird schnell gefährlich.


