Der Oktober 2025 markiert einen traurigen Höhepunkt in der Geschichte der Deutschen Bahn (DB): Die Pünktlichkeitswerte im Fernverkehr fielen auf ein nie zuvor erreichtes Tief. Nur noch 51,5 Prozent aller ICEs und ICs kamen nach Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ pünktlich an ihrem Ziel an. Diese Zahlen wurden von der Bahn offiziell bestätigt und zeigen eine weitere Verschlechterung gegenüber dem bereits schlechten Vormonat September, als 55,3 Prozent der Züge pünktlich waren. Als pünktlich gilt ein Zug bei der DB definitionsgemäß, wenn er maximal fünf Minuten und 59 Sekunden Verspätung hat.
Ein Großteil dieser Verspätungen lässt sich, wie bereits in den Monaten zuvor, auf den schlechten Zustand der Schieneninfrastruktur und die daraus resultierenden umfangreichen Bauarbeiten zurückführen. Ergänzend kamen kurzfristige Störungen wie Ausfälle an Weichen oder Oberleitungen sowie unvorhersehbare „externe Faktoren“ wie Unwetter hinzu. All diese Probleme treffen auf ein vielerorts bereits überlastetes Schienennetz, das kaum Spielräume oder Puffer für Störungen bereithält. Dies führt dazu, dass Sperrungen schnell zu einem „Zugstau“ führen, der sich rasch auf das gesamte Netz auswirkt und die Pünktlichkeit bundesweit beeinträchtigt, wie ein Sprecher der DB erläuterte.
Die Analyse der „Süddeutschen Zeitung“ offenbart zudem detaillierte Einblicke in die Pünktlichkeitswerte für jeden einzelnen Tag des Monats. Interessant dabei ist, dass es im Oktober einige positive Ausreißer gab, insbesondere an den Wochenenden. Hier lag die Pünktlichkeit regelmäßig zehn bis 15 Prozentpunkte über den Werten der Werktage. Zum Beispiel erreichten die Werte am 11. und 12. Oktober 61,2 und 62,9 Prozent. Dem gegenüber standen jedoch auch dramatische Tiefpunkte. Wer am 23. und 24. Oktober mit Fernzügen der Deutschen Bahn unterwegs war, erlebte eine besonders unpünktliche Reise. An diesen beiden Tagen lag die Pünktlichkeit bei nur etwas mehr als 37 Prozent.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)