Kretschmers Kreml-Aussagen lösen Empörung aus

SPD fordert Merz zu klaren Worten wegen Kretschmers Russland-Aussagen auf

Äußerungen von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) bezüglich einer möglichen Rückkehr zu Energielieferungen aus Russland haben scharfe Kritik bei Politikern von CDU und SPD hervorgerufen. Insbesondere der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Sebastian Roloff, forderte Kanzler Friedrich Merz (CDU) auf, sich deutlich zu positionieren und die Haltung der Bundesregierung zu unterstreichen.
SPD fordert Merz zu klaren Worten wegen Kretschmers Russland-Aussagen auf
SPD fordert Merz zu klaren Worten wegen Kretschmers Russland-Aussagen auf
Friedrich Merz und Michael Kretschmer (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Die jüngsten Äußerungen des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU) zu einer zukünftigen Wiederaufnahme von Energielieferungen aus stoßen auf breiten Widerstand innerhalb der deutschen Politik. Sebastian Roloff, wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, äußerte gegenüber dem „Handelsblatt“ seine tiefe Besorgnis und forderte eine klare Stellungnahme von Kanzler Friedrich Merz (CDU).

Roloff betonte, es sei „absolut inakzeptabel“, in der aktuellen Lage, in der Russland „nicht nur die Ukraine täglich angreift, sondern auch andere Länder in bedroht“, über Gaskäufe nachzudenken, die dieses „aggressive Verhalten mittelbar unterstützen“ würden. Er zeigte sich davon überzeugt, dass die in dieser Frage eine einheitliche Position vertrete und verlangte vom Kanzler, dies „auch klar kommuniziert“.

Kritik kam auch aus den Reihen der CDU selbst. Dennis Radtke, Chef des CDU-Arbeitnehmerflügels, warf Kretschmer vor, mit seinen Überlegungen der AfD in die Hände zu spielen. Radtke äußerte gegenüber dem „Handelsblatt“ sein Unverständnis: „Ich kann nicht verstehen, warum hier ohne Not und ohne Perspektive der Umsetzbarkeit Narrative von AfD und BSW aufgegriffen und legitimiert werden“. Er fügte hinzu: „Während jeden Tag russische Raketen Zivilisten töten, sollten wir nicht von russischem Gas träumen.“

Der SPD-Innenpolitiker Sebastian Fiedler erinnerte an die hybriden Bedrohungen, die von Wladimir Putin ausgehen und die „Sicherheitslage in Deutschland so stark wie nie zuvor“ gefährdeten. Fiedler hob im „Handelsblatt“ hervor, dass die AfD „eindeutig im Lager von Putins Russland“ stehe. In Anspielung auf Kretschmers Aussagen merkte er an: „Wer in einer solchen Lage über Energielieferungen aus dem von einem Kriegsverbrecher geführten Russland fabuliert, hat entweder den Ernst der Lage nicht erkannt, spielt mit dem Feuer oder ist nicht ganz bei Trost“.

(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)

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