Digitale Souveränität Europas in Gefahr

Ralph Dommermuth warnt vor digitaler Abhängigkeit Europas von den USA

Der Tech-Milliardär Ralph Dommermuth äußert Bedenken hinsichtlich der zunehmenden digitalen Abhängigkeit Europas von den USA. Er kritisiert die Dominanz US-amerikanischer Konzerne entlang der gesamten digitalen Wertschöpfungskette und fordert mehr Eigenständigkeit für Europa. Diese Situation könnte weitreichende Folgen haben.
Ralph Dommermuth warnt vor digitaler Abhängigkeit Europas von den USA
Ralph Dommermuth warnt vor digitaler Abhängigkeit Europas von den USA
Computer-Nutzerin auf Facebook (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Der deutsche Tech-Milliardär Ralph Dommermuth hat sich kritisch zur zunehmenden Abhängigkeit der Bundesrepublik und Europas von den USA im digitalen Sektor geäußert. Gegenüber dem Focus betonte er, dass diese Abhängigkeit „jeden Tag größer“ werde und die wirtschaftliche Verflechtung „vielschichtig bis total“ sei.

Dommermuth skizzierte, wie US-Konzerne inzwischen weite Bereiche der digitalen Wertschöpfungskette . Dies reiche vom Chipdesign über Server und Cloud-Plattformen bis hin zu Künstlichen Intelligenz-Modellen und Online-Marktplätzen. Eine Konsequenz dieser Entwicklung sei, dass und Europa „immer größere Teile der digitalen Wertschöpfung“ verlieren.

Angesichts einer potenziellen zweiten Amtszeit von stellt sich für Dommermuth die Frage, was geschieht, „wenn diese Abhängigkeit gegen uns verwendet wird?“ Als mögliche erste Schritte zu mehr Unabhängigkeit schlägt er „fest umrissene Souveränitätskriterien“ vor. Zudem empfiehlt er, dem Beispiel der USA zu folgen, wo der Staat eine bedeutende Rolle als Ankerkunde spiele.

Eine weitere konkrete Maßnahme, die laut Dommermuth „ohne Aufwand“ umsetzbar wäre, bestünde darin, festzulegen, dass in Europa angebotene Anwendungen ab einer bestimmten Umsatzschwelle zwingend auf Cloud-Rechenzentren betrieben werden müssen. Diese Rechenzentren müssten mehrheitlich EU-Staatsbürgern gehören und von diesen auch tatsächlich kontrolliert werden.

Die Einschätzung des Managers bezüglich einer möglichen gemeinsamen Kraftanstrengung fällt jedoch ernüchternd aus. Eine solche sei „weder in Deutschland noch in Europa, weder politisch noch finanziell“ realistisch. Dommermuth versteht seine Warnung als Weckruf und kritisiert, dass die US-Konzerne zu lange gewähren gelassen wurden. „Es wurde viele Jahre weggeschaut, egal, ob es um fragwürdige Steuermodelle oder die Missachtung des Datenschutzes ging“, so Dommermuth. Er konstatiert, die Konzerne seien mittlerweile „übermächtig“ und arrangierten sich mit Trump, der deren Vormachtstellung vehement verteidige. Für ihn ist „der Geist aus der Flasche“.

(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)

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