Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán wurde am Freitag von US-Präsident Donald Trump betont herzlich im Weißen Haus empfangen. Die obligatorische Pressebegegnung fand nicht im Oval Office statt, sondern an einem gedeckten Tisch, was auf ein gemeinsames Mittagessen schließen ließ. Trump kündigte an, dass man über Handel, Russlands Rolle in der Ukraine, und über Energiepreise sprechen werde.
Für US-Präsident Trump bot der Empfang des ausländischen Gastes auch eine Plattform für Botschaften an die heimische Wählerschaft. Er betonte, die Preise in den USA seien stark gesunken und die Kosten für das Thanksgiving-Fest lägen 25 Prozent unter denen des Vorjahres, wobei alle notwendigen Güter inkludiert seien.
Orbán sprach im Weißen Haus unter anderem die seiner Ansicht nach „absurde“ Migrationspolitik der Europäischen Union an. Er erwähnte, dass Ungarn täglich eine Million Euro Strafe zahlen müsse, nur weil man die Migration gestoppt habe. Trump reagierte darauf mit verständnisvollem Lächeln. Orbán hob zudem hervor, dass Ungarn das einzige Land in Europa mit einer „christlichen Regierung“ sei und einen anderen Weg als die anderen EU-Länder beschreite.
Der ungarische Ministerpräsident warb dafür, „ein neues Kapitel“ in den Beziehungen zwischen Ungarn und den USA aufzuschlagen. Ein wesentlicher Grund für Orbáns Besuch in Washington dürfte die Abhängigkeit Ungarns von russischen Energielieferungen gewesen sein, angesichts der US-Sanktionen gegen russisches Öl. Es wird vermutet, dass Orbán bei Trump um eine Sonderregelung in dieser Angelegenheit bat.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)

