Die Europäische Union reagiert auf die wachsende Abschottung des US-Marktes und eine Flut von Billigimporten aus China mit eigenen Schutzmaßnahmen. Berichten zufolge will die EU-Kommission in den kommenden Wochen umfangreiche Schutzzölle zwischen 25 und 50 Prozent auf chinesischen Stahl und Stahlprodukte erheben. Diese Information basiert auf Angaben hochrangiger Brüsseler Beamter, wie das „Handelsblatt“ in seiner Freitagsausgabe berichtet.
Neben den Zöllen plant die EU auch eine Neuausrichtung bei der Vergabe öffentlicher Aufträge. Zukünftig sollen „Buy European“-Regeln gelten: U-Bahnen, Züge und Trassen sollen vorzugsweise mit grünem Stahl aus Europa gebaut werden. Zudem sollen Großunternehmen und Autovermietungen durch Quoten angehalten werden, bevorzugt europäische Elektroautos für ihre Fuhrparks zu erwerben.
Industriekommissar Stéphane Séjourné äußerte gegenüber dem „Handelsblatt“, dass Europa keine andere Wahl habe, als ein neues Gleichgewicht zu finden. Er betonte die Notwendigkeit von „weniger Handelsschranken im Inneren, mit einem Binnenmarkt, der wirklich funktioniert“, aber auch von „Schutzmaßnahmen, um das Gleichgewicht mit Partnern wiederherzustellen, die gar keine Regeln mehr achten.“
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)