Forderung nach besserer Versorgung

17 Millionen Menschen betroffen: Deutsche Rheuma-Liga schlägt Alarm

17 Millionen Menschen betroffen: Deutsche Rheuma-Liga schlägt Alarm
Wahlunterlagen für die Bundestagswahl, darunter ein Stimzettelumschlag, liegen auf einem Tisch. Im unteren Bereich ist ein grüner Balken mit dem Logo der Deutschen Rheuma-Liga und dem Text: "Politische Forderungen für Menschen mit Rheuma zur Bundestagswahl"
Bild: Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e.V.

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Die Deutsche Rheuma-Liga fordert entschiedene Maßnahmen zur Verbesserung der Versorgung von rund 17 Millionen Rheuma-Betroffenen in Deutschland. Die Situation ist alarmierend: Versorgungslücken, zu wenige Fachärzte und gefährdete Bewegungsangebote wie das „Funktionstraining“ verschärfen die Herausforderungen für Menschen mit rheumatischen Erkrankungen.

„Schon die letzte Bundesregierung hat die Betroffenen vertröstet. Wie lange sollen wir das noch hinnehmen?“, kritisiert Rotraut Schmale-Grede, Präsidentin der Rheuma-Liga. Der Selbsthilfeverband sieht dringenden Handlungsbedarf – insbesondere in drei zentralen Bereichen.

Mehr Fachärzte und bessere Ausbildung gefordert

Die Zahl der internistischen Rheumatologen in Deutschland ist nach wie vor zu niedrig, so die Rheuma-Liga. Aktuell gibt es nicht genug spezialisierte Ärzte, um eine frühzeitige und fachgerechte Behandlung sicherzustellen. „Eine schnelle Diagnose und der Zugang zu Fachärzten können schwere Verläufe und bleibende Schäden verhindern“, betont Schmale-Grede.

Der Verband fordert eine Erhöhung der Fachärztezahlen auf 1.400 sowie mehr Lehrstühle für Rheumatologie an deutschen Universitäten. Dies sei essenziell, um die Versorgungslücke zu schließen und angehende Mediziner besser auf den Umgang mit rheumatischen Erkrankungen vorzubereiten.

Funktionstraining in Gefahr

Ein weiteres Problem: Das Bewegungsangebot „Funktionstraining“, das für viele Betroffene unverzichtbar ist, steht auf der Kippe. In vielen Kommunen fehlt es an intakten Sportstätten. Laut einer Studie der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) sind Sportangebote in über der Hälfte der Gemeinden bereits eingeschränkt, in 20 Prozent der Kommunen wurden Sportstätten sogar komplett geschlossen.

„Ohne geeignete Räume und Bäder leiden die Patientinnen und Patienten noch stärker unter Schmerzen und Einschränkungen“, warnt die Präsidentin der Rheuma-Liga. Der Verband appelliert an die , die Infrastruktur für diese Angebote dringend zu sichern.

Aktionsplan 2025: Klare Forderungen an die Politik

Mit dem „Aktionsplan 2025“ hat die Rheuma-Liga ihre Forderungen an die kommende Bundesregierung formuliert. Darin werden Maßnahmen zur Sicherstellung der medizinischen Versorgung und zur Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen aufgelistet.

„Die notwendigen Bedürfnisse von 17 Millionen Menschen dürfen nicht länger ignoriert werden“, mahnt Schmale-Grede. Ziel sei es, die Themen Rheumatologie und Versorgung in den Fokus des bevorstehenden Wahlkampfes und der Regierungsbildung zu rücken.

Weitere Informationen und eine erste Onlineveranstaltung zum Aktionsplan bietet die Deutsche Rheuma-Liga am 29. Januar 2025.

Über die Deutsche Rheuma-Liga:
Mit rund 270.000 Mitgliedern ist die Deutsche Rheuma-Liga die größte Selbsthilfeorganisation im Gesundheitsbereich. Der Verband bietet Beratung, unterstützt Forschungsprojekte und engagiert sich aktiv in der Sozial- und Gesundheitspolitik.

Mehr Details zum Aktionsplan unter: www.rheuma-liga.de/aktionsplan

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