Die Vogelgrippe erreicht den Bodensee

Vogelgrippe breitet sich in Baden-Württemberg immer weiter aus: Neuer Fall am Bodensee bestätigt – Behörden warnen vor weiterer Ausbreitung

Die Vogelgrippe erreicht den Bodensee: Bei einem in Unteruhldingen (Bodenseekreis) gefundenen Höckerschwan ist das hochansteckende Virus H5N1 nachgewiesen worden. Das Friedrich-Loeffler-Institut bestätigte den Befund am 10. November 2025, nachdem der Kadaver bereits am 29. Oktober entdeckt worden war. Damit gibt es nun auch im Süden Baden-Württembergs den ersten bestätigten Fall des Jahres.
Vogelgrippe breitet sich in Baden-Württemberg immer weiter aus: Neuer Fall am Bodensee bestätigt – Behörden warnen vor weiterer Ausbreitung
Vogelgrippe breitet sich in Baden-Württemberg immer weiter aus: Neuer Fall am Bodensee bestätigt – Behörden warnen vor weiterer Ausbreitung
Foto: insideb / AI

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Erstfund im Bodenseekreis – Risiko „sehr hoch“

Das Veterinäramt des Bodenseekreises stuft das Risiko einer weiteren Ausbreitung als sehr hoch ein. Geflügelhalterinnen und Geflügelhalter werden dringend aufgerufen, ihre Biosicherheitsmaßnahmen konsequent einzuhalten, um eine Einschleppung des Virus in Haus- und Nutzgeflügelbestände zu verhindern. Für Menschen sei die Gefahr laut Robert-Koch-Institut weiterhin gering.

Wer Hühner, Enten, Gänse oder andere Geflügelarten hält, muss die Haltung beim Veterinäramt melden – auch kleine Hobbyhaltungen sind betroffen. Auffällige Totfunde sollten umgehend gemeldet und keinesfalls berührt werden.

Bereits Fälle in Heilbronn und der Ortenau

Der Nachweis am reiht sich in eine Serie von Funden ein:
Im Landkreis Heilbronn war bereits am 5. November bei einer Graugans am Breitenauer See das Virus H5N1 festgestellt worden. Auch im Ortenaukreis wurde das Virus nachgewiesen – dort war ein am Rhein bei Neuried gefundener Schwan positiv getestet worden, der erste Fall in Südbaden in diesem Jahr. Die Gemeinden Kehl, Willstätt und Neuried wurden daraufhin zu Überwachungszonen erklärt.

Nur wenige Kilometer weiter, im französischen Illkirch-Graffenstaden bei Straßburg, mussten in einem Tierpark rund 100 Vögel getötet werden, nachdem die Vogelgrippe bei einem Pfau und einer Wildente festgestellt worden war.

Ministerium mahnt zur Vorsicht – Stallpflicht möglich

Angesichts der zunehmenden Fälle hat das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR) erneut an alle Geflügelhalter appelliert, Futter, Tränken und Einstreu für Wildvögel unzugänglich aufzubewahren.
In besonders gefährdeten Regionen kann eine vorübergehende Stallpflicht angeordnet werden – auch für kleine und private Bestände.

Das Friedrich-Loeffler-Institut warnt, dass sich das Virus inzwischen dauerhaft in europäischen Wildvogelpopulationen etabliert hat. Dadurch könne die Gefahr einer Einschleppung ganzjährig bestehen.

So können Halter ihre schützen

Das Veterinäramt des Bodenseekreises erinnert an die wichtigsten Maßnahmen:

  • Kein direkter oder indirekter Kontakt zwischen Haus- und Wildvögeln
  • Betreten der Ställe nur mit Schutzkleidung und getrenntem Schuhwerk
  • Gründliches Händewaschen vor und nach Stallbesuchen
  • Futter und Einstreu sicher vor Wildvögeln lagern
  • Tränken ausschließlich mit Leitungswasser befüllen
  • Keine betriebsfremden in den Stall lassen

Weitere Informationen und ein Online-Formular zur Registrierung von Tierhaltungen gibt es unter: www.bodenseekreis.de/gefluegelpest.

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