Koalitionsbildung wird zur Herausforderung

Union gewinnt, AfD mit Rekordwert – SPD stürzt ab, FDP und BSW zittern!

Union gewinnt, AfD mit Rekordwert – SPD stürzt ab, FDP und BSW zittern!
Union gewinnt, AfD mit Rekordwert – SPD stürzt ab, FDP und BSW zittern!
Foto: Thomas Trutschel/ photothek

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Deutschland hat gewählt – und das Ergebnis bringt einen klaren Gewinner: Die Union mit Kanzlerkandidat Friedrich Merz geht laut ARD-Prognose mit 29 Prozent als stärkste Kraft aus der vorgezogenen Bundestagswahl hervor. Doch auch die AfD kann jubeln: Sie verdoppelt fast ihr Ergebnis von 2021 und erreicht 19,5 Prozent – ein historischer Höchstwert für die Partei auf Bundesebene.

Die erlebt dagegen ein Wahldebakel: Mit nur noch 16 Prozent erreicht sie ihr schlechtestes Ergebnis in der Geschichte. Die Grünen halten sich mit 13,5 Prozent stabil, während die Linke mit 8,5 Prozent ein überraschendes Comeback feiert. FDP und das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) müssen hingegen um den Einzug in den Bundestag bangen.

Union siegt – aber reicht es für eine Regierung?

Nach drei Jahren Ampel-Koalition steht vor einem Regierungswechsel. Die CDU/CSU konnte im Wahlkampf vor allem mit wirtschaftspolitischen Themen punkten, setzte nach dem Anschlag in Aschaffenburg jedoch verstärkt auf eine härtere Asyl- und Migrationspolitik. Friedrich Merz kann nun für das Kanzleramt planen – doch die Frage nach einem möglichen Koalitionspartner bleibt offen.

Merz zeigte sich siegessicher und kündigte an, dass er die Gespräche schnell vorantreiben will. „Bis Ostern“, so sein Wahlversprechen, soll eine neue Regierung stehen. Eine Koalition mit der AfD wird von allen anderen Parteien ausgeschlossen. Die SPD könnte für Merz als Juniorpartner in Frage kommen – doch nach dem Wahldesaster muss sich die Partei erst neu sortieren.

AfD auf Rekordkurs – Normalisierung setzt sich fort

Mit einem Zugewinn von fast zehn Prozentpunkten ist die AfD einer der größten Gewinner der Wahl. Erstmals trat die Partei mit Alice Weidel als Kanzlerkandidatin an. Der ARD zufolge profitierte die Partei vor allem von der allgemeinen Unzufriedenheit mit der bisherigen Regierung. „Die Krisenstimmung, soziale Ängste und die Debatte über Zuwanderung haben uns in die Karten gespielt“, hieß es aus Parteikreisen.

Der Verfassungsschutz stuft die Partei weiterhin als in Teilen rechtsextrem ein, und alle anderen Fraktionen lehnen eine Zusammenarbeit mit ihr ab. Doch der Trend zur gesellschaftlichen Akzeptanz der Partei hält an.

SPD am Boden – Grüne stabil, Linke überrascht

Für Olaf Scholz und die SPD bedeutet das Ergebnis eine historische Niederlage. Noch 2021 hatte die Partei mit 25,7 Prozent die Wahl gewonnen – nun landet sie mit 16 Prozent abgeschlagen auf Platz drei. Der Kanzler-Bonus blieb aus, stattdessen war Scholz mit wachsender Kritik an seiner konfrontiert.

Die Grünen hingegen konnten sich mit 13,5 Prozent behaupten, wenn auch mit leichten Verlusten. Besonders Robert Habeck konnte mit seiner pragmatischen Linie einige Wähler halten.

Eine Überraschung gibt es bei der Linken: Mit 8,5 Prozent gelingt der Wiedereinzug in den Bundestag. Das neue Spitzenduo Heidi Reichinnek und Jan van Aken setzte konsequent auf soziale Gerechtigkeit und junge Wähler – offenbar mit Erfolg.

FDP und BSW bangen um den Einzug

Für die FDP wird es eng: Mit 4,9 Prozent steht die Partei von Christian Lindner am Rande des Ausscheidens aus dem Bundestag. Sollte sie den Einzug verpassen, wäre es nach 2013 das zweite Mal in der jüngeren Parteigeschichte.

Auch das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) liegt mit 4,7 Prozent knapp unter der Fünf-Prozent-Hürde. Nach Erfolgen bei Landtagswahlen wäre ein Scheitern auf Bundesebene ein schwerer Rückschlag für Wagenknecht.

Schwierige Regierungsbildung erwartet

Die Wahl ist entschieden, doch die Koalitionsbildung dürfte kompliziert werden. Zwar ist die Union Wahlsieger, doch eine stabile Mehrheit ist ungewiss. Eine Zweier-Koalition scheint schwierig – Merz will dennoch bis Ostern eine Regierung bilden.

Die wirtschaftliche Lage, steigende Preise und die Unsicherheit über die internationale Politik sorgen für eine angespannte Stimmung im Land. Viele Wähler hoffen nun auf eine handlungsfähige Regierung, die klare Antworten auf die drängenden Probleme liefert.

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