Vergabeportal unter Cyberangriff

Prorussische Hacker legen Vergabeportal des Bundes lahm

Das Deutsche Vergabeportal, eine zentrale Plattform für öffentliche Aufträge, wurde Ziel eines Cyberangriffs. Prorussische Hacker überlasteten die Webseite zeitweise mit sogenannten DDoS-Attacken. Behörden bestätigten den Vorfall, gaben jedoch Entwarnung bezüglich Datenabfluss.
Prorussische Hacker legen Vergabeportal des Bundes lahm
Prorussische Hacker legen Vergabeportal des Bundes lahm
Computer-Nutzer (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Prorussische Hacker haben mit einem Cyberangriff die Webseite des Deutschen Vergabeportals und damit eine wichtige Schnittstelle zwischen Staat und zeitweise in die Knie gezwungen. Dies berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ unter Berufung auf Sicherheitskreise.

Demnach attackierte eine Hackergruppe diese und weitere Webseiten der öffentlichen Verwaltung in den vergangenen Tagen mit sogenannten „DDos-Angriffen“. Bei diesen Überlastungsattacken werden Internetseiten mit einer Flut von Zugriffen gezielt überfordert. Das Vergabeportal war deshalb zeitweise nicht erreichbar.

Die Cybersicherheitsbehörde BSI bestätigte den Angriff. Ein Sprecher teilte mit, dass sie über einen IT-Sicherheitsvorfall im Zusammenhang mit dem Vergabeportal des Bundes informiert sei und in Kontakt mit der betreibenden Behörde stehe. Auch das Bundesinnenministerium bestätigte den „IT-Sicherheitsvorfall“.

Das Vergabeportal gilt als wichtige Anlaufstelle für öffentliche Aufträge. Über Schäden machten Behörden zunächst keine Angaben. Hinweise auf einen Datenabfluss oder „erfolgreiche Kompromittierungen“ gebe es jedoch nicht, hieß es in Sicherheitskreisen weiter. Der Vorfall sei vor allem eine Verfügbarkeitsstörung gewesen, die inzwischen behoben ist.

Die Hackergruppe soll ihre Angriffe deutschen Sicherheitskreisen zufolge aus Ärger über die Lieferung von Patriot-Abwehrsystemen an die Ukraine gestartet haben. Entsprechende Hinweise hätten die Hacker hinterlassen, berichtet die Zeitung.

Auch die Bundeswehr hat Kenntnis von dem Vorfall. „Wir sind über Angriffe auf Vergabewebseiten informiert“, teilte sie am Dienstag mit. Geheime Informationen seien von dem Vorfall jedoch nicht betroffen. „Die Bundeswehr hinterlegt keine eingestuften und schützenswerten Informationen in öffentlich zugänglichen Vergabeportalen“, erklärte sie weiter. Auch die IT der Bundeswehr selbst sei „nicht betroffen“.

Ebenfalls im Visier der Hacker sollen sich den Angaben zufolge unter anderem eine Vergabeseite der bayrischen Landesregierung, die Webseiten des Landtags von Sachsen-Anhalt und Polizeibehörden des Bundeslands befunden haben. Die betroffenen Behörden äußerten sich zunächst nicht zu dem Vorfall. Erst im Juli waren Strafverfolgungsbehörden mehrerer Länder, darunter , gegen die Hackergruppe mit einem größeren Schlag vorgegangen. Sie wird weltweit seit Jahren für Cyberangriffe verantwortlich gemacht.

(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)

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