Der Ökonom Axel Börsch-Supan sieht den Widerstand junger Unionsabgeordneter im aktuellen Rentenstreit als vollkommen gerechtfertigt an. Seine Einschätzung, die er der Wochenzeitung „Die Zeit“ mitteilte, beleuchtet die finanziellen Auswirkungen des geplanten Rentenpakets.
Das von der Bundesregierung angestrebte Ziel, das Rentenniveau bis 2031 gesetzlich zu stabilisieren, würde nach Börsch-Supans Ansicht Milliardensummen kosten. Dies führe zu einer „enormen Mehrbelastung für die junge Generation“, so der Wirtschaftsexperte. Das Vorhaben hätte zur Folge, dass sowohl die Beiträge als auch die Steuerzuschüsse zur Rentenversicherung stärker ansteigen dürften als ohnehin prognostiziert.
Angesichts dieser Entwicklung planen einige Unionspolitiker, das Rentenpaket im Bundestag zu blockieren. Börsch-Supan spricht ihnen hierfür seine volle Unterstützung aus: „Die jungen Abgeordneten haben völlig recht.“
Der Rentenexperte schlägt vor, das Rentenniveau ausschließlich für Geringverdiener stabil zu halten. Er begründet dies damit, dass diese Personengruppe im Alter tatsächlich einen höheren finanziellen Bedarf habe. „Wer hingegen als Rentner schon jetzt finanziell gut dasteht, der kann und sollte an den Kosten des demografischen Wandels beteiligt werden.“, so Börsch-Supan. In diesem Zusammenhang kritisiert er auch den Kanzler: „Friedrich Merz wollte ein Bundeskanzler für alle sein. Dieses Versprechen bricht er gerade.“, da dieser seiner Ansicht nach nicht mehr allen Generationen gleichermaßen gerecht werde.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)

