Werneke warnt – „Der öffentliche Dienst muss attraktiv bleiben“

Öffentlicher Dienst: Tarifrunde der Länder – ver.di fordert sieben Prozent mehr und Mindestplus von 300 Euro im Monat

Die Tarifrunde für den öffentlichen Dienst der Länder nimmt Fahrt auf: ver.di fordert ein Gehaltsplus von sieben Prozent – mindestens jedoch 300 Euro monatlich. Mit diesem Einstieg will die Gewerkschaft vor allem die unteren Entgeltgruppen stärken und ein spürbares Signal vor Beginn der Verhandlungen setzen. Die Forderung wurde am Montag in Berlin einstimmig beschlossen.
Öffentlicher Dienst: Tarifrunde der Länder – ver.di fordert sieben Prozent mehr und Mindestplus von 300 Euro im Monat
Öffentlicher Dienst: Tarifrunde der Länder – ver.di fordert sieben Prozent mehr und Mindestplus von 300 Euro im Monat
Bild: insidebw.de

Folge uns auf:

300 Euro Mindestplus – und deutlich mehr für Nachwuchskräfte

Neben der prozentualen Erhöhung möchte ver.di auch eine Anhebung der Ausbildungsvergütungen um 200 Euro pro Monat erreichen. Zudem fordert die Gewerkschaft eine unbefristete Übernahme aller Nachwuchskräfte nach erfolgreichem Abschluss.

Auch bei Zeitzuschlägen sieht ver.di Nachholbedarf:
Sie sollen um 20 Prozentpunkte steigen – etwa für Nacht-, Feiertags- und Wochenendarbeit.

Die angestrebte Laufzeit des neuen Tarifvertrags beträgt zwölf Monate.

Werneke: „Beschäftigte erwarten Anerkennung und Respekt“

ver.di-Chef Frank Werneke betont, der öffentliche Dienst könne nur dann konkurrenzfähig bleiben, wenn Arbeitgeber ein sichtbares Zeichen setzen:

„Die Beschäftigten erwarten Anerkennung und Respekt für ihr Engagement. Der öffentliche Dienst muss attraktiv bleiben“, so Werneke.

Er verweist auf die jüngste Steuerschätzung, die mehr Spielraum in den Länderhaushalten erwarten lasse. Genau das müsse sich auch bei den Gehältern wiederspiegeln – insbesondere angesichts mehrerer Hunderttausend unbesetzter Stellen im öffentlichen Sektor.

Ein weiteres Thema: der Anschluss an den Tarifabschluss von Bund und aus dem Frühjahr 2025. Eine zu große Differenz hält ver.di für ungerecht – auch in Bezug auf die fortbestehenden Unterschiede zwischen Ost und West, etwa bei Kündigungsschutz und Arbeitszeiten in Uni-Kliniken.

„35 Jahre nach der Wiedervereinigung ist es mehr als überfällig, hier gleiche Bedingungen zu schaffen“, so Werneke.

1,2 Millionen Tarifbeschäftigte betroffen – plus 1,3 Millionen Beamtinnen und Beamte

ver.di verhandelt in der Tarifrunde auch für die DGB- GdP, GEW und IG BAU. Insgesamt geht es um die Arbeitsbedingungen von rund 1,2 Millionen Tarifbeschäftigten bei den Ländern – alle außer Hessen.

Zusätzlich fordert ver.di die zeit- und wirkungsgleiche Übertragung des Abschlusses auf die rund 1,3 Millionen Beamtinnen, Beamten und Versorgungsempfänger der Länder.

Die erste Verhandlungsrunde mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) beginnt am 3. Dezember 2025 in .

Anzeige

Das Könnte Sie auch interessieren

Mehr von InsideBW.de

Das könnte dich auch Interessieren – mehr aus dem Netz

Anzeige

Neueste Artikel