Diese Zahlen sind mehr als nur eine Statistik. Hinter jedem einzelnen Datenleck steht ein Mensch, dessen persönliche Informationen – von der E-Mail-Adresse bis zum Passwort – in die falschen Hände geraten sind. Die Gefahr von Identitätsdiebstahl, Betrug und Erpressung war noch nie so greifbar. Wir zeigen Ihnen das wahre Ausmaß der Bedrohung und erklären, wie Sie sich wirksam schützen können.
Die schockierende Bilanz für Deutschland
Obwohl die Zahl der Datenlecks im zweiten Quartal erfreulicherweise um 67 % im Vergleich zum Jahresanfang sank, bleibt das Gesamtbild alarmierend. Mit 1,3 Millionen gehackten Konten allein von April bis Juni belegt Deutschland weltweit den traurigen vierten Platz der am stärksten betroffenen Länder – direkt hinter den USA, Frankreich und Indien.
Sarunas Sereika, Produktmanager bei Surfshark, bringt die Gefahr auf den Punkt:
„Im digitalen Zeitalter müssen wir immer mehr persönliche Daten preisgeben, um alltägliche Aufgaben zu erledigen – sei es Name und Adresse für Essenslieferungen oder Telefonnummern für einen Friseurbesuch. Doch es gibt keine Garantie dafür, dass Unternehmen diese sensiblen Informationen ausreichend schützen. Gelangen diese Daten in falsche Hände, können sie für Identitätsdiebstahl, für gezielte Betrugsversuche oder zum Verkauf im Darknet genutzt werden.“
Ein Problem mit langer Geschichte: Jede E-Mail-Adresse im Schnitt 4-mal betroffen
Die aktuelle Welle ist nur die Spitze des Eisbergs. Seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2004 wurden in Deutschland Daten von 167,7 Millionen einzigartigen E-Mail-Adressen gestohlen. Statistisch gesehen wurde jede dieser Adressen durchschnittlich 3,7 Mal kompromittiert.
Das bedeutet: Die Wahrscheinlichkeit, dass auch Ihre E-Mail-Adresse samt Passwort schon einmal bei einem Leck erbeutet wurde, ist extrem hoch. Besonders brisant: Bei 88 % der Fälle waren auch die Passwörter Teil des Leaks, was Kriminellen Tür und Tor für eine direkte Kontoübernahme öffnet.
Was können Sie jetzt sofort tun? 3 Schritte zu mehr Sicherheit
Die gute Nachricht ist: Sie sind der Situation nicht hilflos ausgeliefert. Mit wenigen, aber entscheidenden Schritten können Sie Ihre digitale Identität wirksam schützen.
- Prüfen Sie Ihre E-Mail-Adressen: Nutzen Sie kostenlose und seriöse Dienste wie den Data Breach Monitor von Surfshark oder die Webseite „Have I Been Pwned?“. Geben Sie dort Ihre E-Mail-Adresse ein, um zu sehen, ob sie Teil bekannter Datenlecks ist.
- Ändern Sie Ihre Passwörter – aber richtig! Falls Ihre Daten betroffen sind, ändern Sie sofort das Passwort beim betroffenen Dienst. Wichtig: Verwenden Sie für jedes Konto ein eigenes, starkes Passwort (eine Kombination aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen). Ein Passwort-Manager hilft dabei, den Überblick zu behalten und sichere Passwörter zu erstellen.
- Aktivieren Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA): Wo immer es möglich ist, sollten Sie 2FA aktivieren. Selbst wenn Kriminelle Ihr Passwort erbeuten, benötigen sie einen zweiten Code (meist von Ihrem Smartphone), um sich anzumelden. Dies ist eine der effektivsten Schutzmaßnahmen überhaupt.
Fazit: Handeln Sie, bevor es zu spät ist
Die Zahlen von 2025 sind ein unmissverständlicher Weckruf. Datenlecks sind keine abstrakte Gefahr mehr, sondern eine alltägliche Bedrohung für jeden von uns. Während wir von Unternehmen einen besseren Schutz unserer Daten einfordern müssen, liegt der erste und wichtigste Schritt bei uns selbst. Übernehmen Sie die Kontrolle über Ihre digitale Sicherheit – proaktiv, wachsam und konsequent.