Fokus auf KI gefordert

Nahles fordert von Regierung mehr Fokus auf KI in der Arbeitswelt

Andrea Nahles, Chefin der Bundesagentur für Arbeit, fordert einen stärkeren Fokus der Bundesregierung auf Künstliche Intelligenz in der Arbeitswelt. Bürgergeld-Änderungen allein reichen nach ihrer Ansicht nicht aus, um die Arbeitslosigkeit signifikant zu senken.
Nahles fordert von Regierung mehr Fokus auf KI in der Arbeitswelt
Nahles fordert von Regierung mehr Fokus auf KI in der Arbeitswelt
KI-Nutzung am Arbeitsplatz, via dts Nachrichtenagentur

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Andrea Nahles, die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), hat die dazu aufgefordert, die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in die Arbeitswelt energischer voranzutreiben. Im Gespräch mit dem Nachrichtensender „Welt“ betonte Nahles am Dienstag die Notwendigkeit, neue Technologien wie KI mit der deutschen Wirtschaft zu verbinden. Sie sieht darin die Chance für neue Cluster und Kooperationen zwischen kleinen und großen Unternehmen.

Nahles kritisierte, dass der Weg der Modernisierung und Digitalisierung in Deutschland in den letzten Jahren teilweise halbherzig verfolgt wurde. „Das ist der entscheidende Impuls, der aus meiner Sicht jetzt kommen muss“, so Nahles. Sie ist überzeugt, dass nur durch eine konsequente Verbindung von Know-how und KI die aktuellen Herausforderungen am gemeistert werden können.

Bürgergeld-Reform allein unzureichend

Die BA-Chefin wies darauf hin, dass flankierend zur technologischen Entwicklung auch die Reform des Bürgergeldes vorangetrieben werden müsse. Sie sei zuversichtlich, dass sich die Beteiligten hier einigen werden. Jedoch warnte Nahles davor, dass dies alleine nicht ausreichen werde, um die Arbeitslosenzahlen zu senken. Dazu sei ein aufnahmefähiger Arbeitsmarkt entscheidend. „Wir haben momentan eine Situation, dass die Arbeitslosen so schlechte Chancen haben, wie wir sie selbst in der Corona-Pandemie nicht hatten“, erklärte Nahles.

Sie befürwortete die Nachschärfung der Mitwirkungspflichten, koppelte dies aber an einen sich bewegenden Arbeitsmarkt. Nahles stellte sich vor, dass ein aufnahmefähigerer Arbeitsmarkt in Verbindung mit stärkeren Mitwirkungspflichten Anfang nächsten Jahres ein „sehr gutes Paket“ bilden könnte, um Bewegung in den Arbeitsmarkt zu bringen. Daher sollten sich alle Akteure beeilen.

Sorgen um Insolvenzen kleiner Unternehmen

Mit Blick auf die Arbeitslosenzahlen, die einen geringeren Herbstrückgang als üblich aufweisen, konstatierte Nahles einen fehlenden konjunkturellen Rückenwind für eine Kehrtwende. Die angekündigten Stellenstreichungen großer Konzerne wie Lufthansa oder Bosch seien dabei nicht das größte Problem, da diese meist über Altersregelungen oder Abfindungsprogramme abgefedert würden.

Vielmehr beunruhigen Nahles die steigenden Zahlen von Insolvenzen bei kleineren Zulieferern, die keine Luft mehr hätten. „Das wirkt sich halt negativ aus. Das merken wir auch auf dem Arbeitsmarkt. Aber nicht die großen Namen sind jetzt immer die, die mich jetzt hier am meisten beschäftigen, sondern tatsächlich eher die vielen, von denen keiner redet, in der Fläche“, sagte Nahles.

Zada Salihovic, arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linksfraktion, äußerte am Dienstag ebenfalls Besorgnis über den ausbleibenden Aufschwung am Arbeitsmarkt und den fortsetzenden Negativtrend im . Sie kritisierte die Bundesregierung dafür, tatenlos zuzusehen und dass deutlich weniger Menschen Unterstützung bei der Jobsuche erhielten als im Vorjahr. Salihovic forderte, dass Arbeitsministerin Bas und Finanzminister Klingbeil Verantwortung übernehmen und ausreichend Haushaltsmittel für Eingliederungsmaßnahmen bereitgestellt werden, um Jobcentern und Bildungsträgern Planungssicherheit zu geben. Dies sei essenziell, um Langzeitarbeitslosen den Weg in nachhaltige Beschäftigung zu ermöglichen.

(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)

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