NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat sich für eine Reform der bestehenden Pflegegrade ausgesprochen. Laumann betonte die Wichtigkeit, eine verlässliche und zukunftsfeste Pflegeversicherung für die Bürger zu erhalten. In diesem Kontext sei eine ehrliche Bestandsaufnahme nach acht Jahren seit der Einführung der neuen Pflegegrade unerlässlich.
Besondere Aufmerksamkeit richtet sich auf den Pflegegrad 1, den Laumann als „Präventionsgrad“ bezeichnete. Dieser habe nach seiner Einschätzung nicht dazu geführt, dass sich die Pflegebedürftigkeit weniger stark entwickelt. Vielmehr sei die Erwartungshaltung entstanden, dass Pflege auch Leistungen umfasse, die nicht zu den Kernaufgaben der Pflegeversicherung gehören.
Damit unterstützt Laumann die Haltung von Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU), die eine Abschaffung des Pflegegrades 1 nicht ausschließt. Laumann bekräftigte seine Überzeugung, dass der anstehende Reformprozess grundlegende Überlegungen und konstruktive Kritik am bestehenden System zulassen müsse. Eine Neuausrichtung des Pflegegrades 1 sei eine Option in den aktuellen Diskussionen.
Grundsätzlich zielt die angestrebte Reform darauf ab, die ambulante und häusliche Pflege zu stärken und somit den Bedürfnissen der pflegebedürftigen Menschen besser gerecht zu werden. Dies soll durch eine Anpassung der Strukturen und Leistungen innerhalb der Pflegeversicherung erreicht werden, um Effizienz und eine bedarfsgerechte Versorgung sicherzustellen.
Die Diskussionen um die Zukunft der Pflegegrade sind Teil einer breiteren Debatte über die langfristige Finanzierung und Ausgestaltung der deutschen Pflegeversicherung.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)