Möglicher Neustart der Zertifizierung

Ministerium schließt Nord Stream 2-Zertifizierung nicht aus

Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWE) hält eine Wiederaufnahme des ruhenden Zertifizierungsverfahrens für die Erdgas-Pipeline Nord Stream 2 für denkbar. Dies geht aus einer Antwort des Ministeriums auf eine Anfrage der Deutschen Umwelthilfe hervor. Eine Inbetriebnahme hängt jedoch von der Erfüllung bestimmter Voraussetzungen ab.
Ministerium schließt Nord Stream 2-Zertifizierung nicht aus
Ministerium schließt Nord Stream 2-Zertifizierung nicht aus
Bau von Nord Stream 2 (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Das Bundeswirtschaftsministerium deutet die Möglichkeit eines Neustarts für das Zertifizierungsverfahren der Nord Stream 2-Erdgas-Pipeline an. In einer Mitteilung an die Deutsche Umwelthilfe (DUH), die vom Fachdienst „Tagesspiegel Background“ zitiert wird, heißt es, eine Wiederaufnahme des ruhenden Verfahrens sei „mittelfristig nicht ausgeschlossen“. Voraussetzung dafür sei, dass die Antragstellerin, die Nord Stream 2 AG, die ursprünglichen Gründe für die Aussetzung behebt.

Die Zertifizierung durch deutsche Behörden ist eine rechtliche Bedingung für den operativen Betrieb der Pipeline. Das Verfahren wurde am 16. November 2021 vorläufig gestoppt, nachdem die Nord Stream 2 AG, mit Sitz in der Schweiz, den Antrag gestellt hatte.

Für eine Reaktivierung des Verfahrens fordert das BMWE, dass das „die formellen Voraussetzungen des Energiewirtschaftsgesetzes an einen Unabhängigen Transportnetzbetreiber“ erfüllt. Konkret bedeutet dies, dass das deutsche Teilstück der Pipeline auf eine inländische übertragen und von dieser betrieben werden muss. Vor einer endgültigen Zertifizierung wären zudem eine umfassende Sicherheitsbewertung und eine Unbedenklichkeitserklärung des Ministeriums erforderlich.

Die hatte im 18. Sanktionspaket am 18. Juli ein vollständiges „Transaktionsverbot“ für Nord Stream 2 erlassen, um eine zukünftige Nutzung der Pipeline auszuschließen. Auch Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hatte am 28. Mai gegenüber dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zugesichert, sich gegen eine Inbetriebnahme der Pipeline einzusetzen. Hierbei ist zu beachten, dass einer der beiden Nord Stream 2-Stränge die Sprengstoffanschläge vom 26. September 2022 unbeschädigt überstand und prinzipiell russisches Erdgas nach Deutschland transportieren könnte.

(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)

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