Stärken und Schwächen Deutschlands

Merck-Chefin Belén Garijo sieht Deutschland optimistischer

Belén Garijo, die scheidende Chefin des Pharmakonzerns Merck, äußert sich in einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ überraschend optimistisch über die Situation in Deutschland, auch wenn sie gleichzeitig Herausforderungen und potenzielle Fallstricke aufzeigt. Ihre Perspektive als gebürtige Spanierin und langjährige Managerin in Deutschland bietet eine interessante Außensicht auf die deutsche Mentalität und Wirtschaftspolitik.
Merck-Chefin Belén Garijo sieht Deutschland optimistischer
Merck-Chefin Belén Garijo sieht Deutschland optimistischer
Merck (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Die scheidende Chefin des Pharmakonzerns Merck, Belén Garijo, die in Kürze ihren Posten räumen wird, blickt mit einem bemerkenswerten Optimismus auf Deutschland. In einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ (Samstagsausgabe) erklärte die gebürtige Spanierin, sie sehe die Lage im Land „mit etwas mehr Optimismus“ als viele Deutsche selbst. Diese Einschätzung liege teils an der deutschen Kultur, „vieles zu kritisieren“, so die 65-Jährige.

Garijo äußerte sich auch zur aktuellen Bundesregierung unter Kanzler Friedrich Merz (CDU). Sie stellte fest, dass die Regierung „sehr stark gestartet“ sei und der „ein enormes Vertrauen gegeben“ habe, „dass sich etwas verändern würde“. Nun sei es jedoch entscheidend, „Pläne auch umzusetzen, und zwar schnell“. Eine Forderung, die sie mit der Arbeitsweise bei Merck vergleicht. Sie betonte die Notwendigkeit eines „starken Deutschland“ für , insbesondere in der aktuellen globalen Lage.

Die Managerin zeigte sich besorgt über die weltpolitische Konstellation. „Es gibt zwei Supermächte, die USA und China, und mittendrin ein extrem verwundbares und nicht geeintes Europa – das frustriert mich schon sehr“, so Garijo. Eine Abkopplung der europäischen Industrie von China hält sie für unrealistisch. Die „Idee vom Decoupling mag zwar ganz gut klingen“, aber „eine Abkoppelung von China ist unmöglich“, da es „keinen globalen Handel ohne China“ gebe. Zudem sichere der Umsatz, den Merck in China erwirtschaftet, „auch die Zukunft unserer Aktivitäten in Europa und den USA“. Dennoch sei das auf „schwierige Zeiten vorbereitet“ und habe sein „Risikomanagement deutlich ausgebaut“, um auf globale Entwicklungen reagieren zu können.

Die studierte Medizinerin, die vor 15 Jahren nach Deutschland kam und seit 2021 Merck leitet, blickt positiv auf ihre Zeit in Deutschland zurück. „Deutschland hat es sehr gut mit mir gemeint, ich war und bin sehr glücklich in all den Jahren hier“, bilanzierte Garijo. Nach ihrem Ausscheiden bei Merck im April 2026 plant sie, „sich zu entspannen. Aber nur ein bisschen.“

(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)

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