Mehr Förderung für Zukunftstechnologien gefordert

Ifo-Institut fordert Kurswechsel in der deutschen Innovationspolitik

Das Münchener Ifo-Institut mahnt eine Neuausrichtung der deutschen Innovationspolitik an. Die derzeitige Förderung setze zu stark auf etablierte Großprojekte, während Zukunftsfelder wie Künstliche Intelligenz, Biotechnologie, Mikroelektronik und Quantentechnologie unterfinanziert blieben. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Instituts.
  • 📍 Das Münchener Ifo-Institut fordert eine Neuausrichtung der deutschen Innovationspolitik.

  • Der Fokus soll stärker auf Schlüsseltechnologien wie KI, Biotechnologie, Mikroelektronik und Quantentechnologie liegen.

  • Derzeit fließen viele F&E-Ausgaben in traditionelle Branchen wie Autoindustrie und Maschinenbau.

  • Ziel der Bundesregierung: F&E-Ausgaben bis 2030 auf mindestens 3,5 % des BIP steigern.

  • Das Ifo-Institut fordert mehr private Investitionen in Zukunftsfelder.

  • Notwendig seien starke Rahmenbedingungen: kompetente Institutionen, Wettbewerb bei Fördergeldern, Unabhängigkeit von kurzfristiger Politik.

  • Auch bessere Bedingungen für Start-ups und private Investoren werden gefordert.

  • Warnung: Ohne Kurswechsel droht Deutschland, bei wichtigen Zukunftstechnologien international zurückzufallen.

Ifo-Institut fordert Kurswechsel in der deutschen Innovationspolitik
Ifo-Institut fordert Kurswechsel in der deutschen Innovationspolitik
Deutsches Patent- und Markenamt (Archiv)
Foto via dts Nachrichtenagentur

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Fokus auf Schlüsseltechnologien

„Für nachhaltiges Wirtschaftswachstum braucht es Förderung und Innovation vor allem in den Schlüsseltechnologien wie KI, Biotechnologie, Mikroelektronik oder Quantentechnologie“, erklärte Oliver Falck, Leiter des Ifo-Zentrums für Innovationsökonomik und Digitale Transformation, am Montag. Eine sogenannte missionsorientierte Innovationspolitik könne dabei helfen, große gesellschaftliche Ziele wie Klimaneutralität oder Digitalisierung zu erreichen und gleichzeitig einen Wettbewerb um die besten Lösungen anzuregen.

Aktuell fließe ein Großteil der privaten Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E) weiterhin in traditionelle Branchen wie die oder den Maschinenbau, so die Studie.

Mehr private Investitionen notwendig

Mit Blick auf das Ziel der , die F&E-Ausgaben bis 2030 auf mindestens 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu steigern, sieht das Ifo-Institut vor allem Handlungsbedarf bei privaten Investitionen in Zukunftsfelder. „Wenn Deutschland die jährlichen Ausgaben für F&E bis 2030 auf mindestens 3,5 Prozent des BIP steigern will, wie es der Koalitionsvertrag vorsieht, muss es Anreize für mehr private Investitionen in Zukunftsfeldern schaffen“, betonte Studien-Co-Autorin Nina Czernich. Eine missionsorientierte Politik könne diesen Prozess unterstützen, indem sie klare Ziele setze, ohne einzelne Branchen gezielt zu bevorzugen.

Starke Rahmenbedingungen entscheidend

Damit eine solche Politik Wirkung entfalten könne, brauche es laut Ifo-Institut starke Rahmenbedingungen: kompetente Institutionen mit Fachwissen, Wettbewerbselemente bei der Vergabe von Fördergeldern und von kurzfristigen politischen Interessen. Auch bessere Bedingungen für Start-ups und private Investoren seien notwendig.

„Eine missionsorientierte Politik ist zwar kein Allheilmittel“, so Falck, „kann aber helfen, Ressourcen gezielter einzusetzen. Andernfalls droht Deutschland bei wichtigen Zukunftstechnologien international zurückzufallen.“

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