Die Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Gerda Hasselfeldt, hat sich an Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) gewandt, um eine Änderung im Wehrdienst-Anschreiben an junge Menschen anzuregen. Ihr Vorschlag sieht vor, Informationen über soziale Dienste in das Schreiben aufzunehmen. Hasselfeldt äußerte gegenüber dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland„, dass dies „mit einfachen Mitteln für einen signifikanten Anstieg des gesellschaftlichen Engagements sorgen“ könnte.
Ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr sieht Hasselfeldt indes eher skeptisch, vor allem aufgrund der potenziellen bürokratischen Hürden und der damit verbundenen Kosten.
Hasselfeldt betonte die aktuellen Herausforderungen der Gesellschaft, wie die Alterung der Bevölkerung und die Zunahme von Naturkatastrophen. Zudem sei es wichtig, die Widerstandsfähigkeit der Bevölkerung zu stärken, um „im äußersten Notfall auf einen bewaffneten Konflikt besser vorbereitet zu sein“. Für diese Ziele sei „deutlich mehr gesellschaftliches Engagement“ notwendig. Sie begrüßt daher grundsätzlich die Diskussion über ein Gesellschaftsjahr, gibt jedoch zu bedenken: „Bei der konkreten Gestaltung sollten wir in Betracht ziehen, ob das Ganze zeitnah realisierbar ist, ob rechtliche Risiken bestehen und wie groß der bürokratische, aber auch der finanzielle Aufwand sind.“
Die DRK-Präsidentin ist überzeugt, dass eine Stärkung der bestehenden Freiwilligendienste zu einer erheblichen Zunahme des ehrenamtlichen Engagements führen würde. Sie merkte jedoch an, dass es bei der Bezahlung und Anerkennung dieser Dienste „noch viel Luft nach oben“ gebe. Diese Äußerungen folgen auf einen Antrag prominenter Grüner, die sich im Vorfeld des Parteitags Ende November für ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr ausgesprochen hatten.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)