Die CDU positioniert sich im aktuellen Dialog um die Rentenreform und fordert eine Neuausrichtung in der Besetzung der Rentenkommission. Andreas Jung, stellvertretender Bundesvorsitzender der Partei, und Manuel Hagel, CDU-Landesvorsitzender in Baden-Württemberg, schlagen vor, den vom Kabinett beschlossenen Gesetzentwurf als Basis beizubehalten, aber die nachfolgende große Rentenreform aktiv von jungen CDU-Abgeordneten mitgestalten zu lassen.
Andreas Jung betonte gegenüber der „Welt“: „Es gilt jetzt, nach vorn zu schauen und Brücken zu bauen.“ Er plädierte für eine politisch besetzte Rentenkommission, die Vertreter der Jungen Gruppe einbezieht und ein klares Mandat für eine glaubwürdige Reform der Rentenfinanzierung nach 2031 erhält. Dies könne die Grundlage für weitere Gespräche innerhalb der Koalition bilden. Bisherige Überlegungen sahen eine Besetzung der Kommission primär mit Fachexperten außerhalb der Politik vor.
Manuel Hagel unterstützte diese Ansicht im „Handelsblatt“: „Es steht außer Frage: Wir müssen unsere Altersvorsorgesysteme zukunftsfest machen.“ Er sprach sich für einen klar umrissenen politischen Arbeitsauftrag der Rentenkommission aus, dessen Umsetzung durch die Koalition gewährleistet sein sollte. Hagel hob hervor, dass es darum gehe, die Leistung älterer Generationen wertzuschätzen und gleichzeitig ein faires und verantwortungsvolles Rentensystem für kommende Generationen zu schaffen. Er sieht darin einen „Agenda-Moment für einen neuen, nationalen Generationenvertrag“.
Philipp Türmer, Juso-Bundesvorsitzender, kritisierte den Widerstand der Union gegen das Rentenpaket der Bundesregierung. Er äußerte sich gegenüber dem „Tagesspiegel“ kritisch über ständige „Kürzungsdebatten“ und betonte, dass eine schwache gesetzliche Rente sich nur Vermögende leisten könnten. Türmer widersprach der Annahme eines Konflikts zwischen alt und jung bei der Rente und sprach stattdessen von einem Konflikt zwischen Arm und Reich. Er befürwortet Reformen zur Stärkung der gesetzlichen Rente durch die Ausweitung der Beitragszahler und eine stärkere Umverteilung innerhalb des Systems, um Herausforderungen ab den frühen 2030er-Jahren zu begegnen.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)