Streeck fordert strengere Regeln

Cannabis-Gesetz: Hendrik Streeck warnt vor Fehlentwicklungen und fordert Nachbesserungen

Nach der Veröffentlichung einer ersten wissenschaftlichen Evaluierung des Cannabis-Gesetzes hat der Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Hendrik Streeck (CDU), dringenden Handlungsbedarf angemahnt. Insbesondere der Jugendschutz zeige bereits besorgniserregende Fehlentwicklungen, so Streeck in einem Interview. Er fordert schärfere Regeln und einen stärkeren Fokus auf Prävention.
Cannabis-Gesetz: Hendrik Streeck warnt vor Fehlentwicklungen und fordert Nachbesserungen
Cannabis-Gesetz: Hendrik Streeck warnt vor Fehlentwicklungen und fordert Nachbesserungen
Hendrik Streeck (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Hendrik Streeck, der Drogenbeauftragte der , hat sich kritisch zum aktuellen Cannabis-Gesetz geäußert. Wenige Zeit nach der Veröffentlichung des ersten wissenschaftlichen Evaluierungsberichts pochte der CDU-Politiker auf Nachbesserungen bei der geltenden Teillegalisierung. Streeck äußerte sich gegenüber der „Rheinischen Post“ besorgt über erste Anzeichen von Fehlentwicklungen, insbesondere im Bereich des Jugendschutzes.

„Dass die Zwischenevaluation kein eindeutiges Bild ergibt, war zu erwarten – Veränderungen, die so ein Gesetz in der Gesellschaft bewirken, zeigen sich meist erst nach Jahren. Sorgen bereitet mir aber, dass gerade beim schon jetzt Fehlentwicklungen sichtbar werden“, so Streeck. Er betonte, dass Jugendliche den Zugang zu Cannabis heute als leicht empfinden würden. Gleichzeitig sei die Anzahl der Frühinterventionen zurückgegangen. Das bedeute, dass betroffene Jugendliche seltener Hilfe erhielten, da ihre Fälle nicht mehr so häufig vor Gericht landeten – obwohl die Schädlichkeit des Konsums für junge Menschen bekannt sei.

Ein weiteres Problem stelle die gestiegene Potenz von Cannabis dar: „Der THC-Gehalt in Blüten liegt inzwischen bis zu 30-fach höher als früher, was zusätzliche Gesundheitsprobleme nach sich zieht“, erklärte Streeck. Parallel dazu beobachte man einen Anstieg akuter Gesundheitsstörungen, die direkt mit dem Cannabiskonsum in Verbindung stehen. Darüber hinaus seien der Anteil von Importen und der Schwarzmarkt für medizinisches Cannabis angestiegen, was laut Streeck darauf hindeutet, dass das Gesetz seine ursprünglichen Ziele bislang verfehlt. „Ein Grund liegt sicher in den viel zu hohen erlaubten Besitzmengen und in der großzügigen Eigenanbauregelung, die den Schwarzmarkt eher befeuern als eindämmen“, fügte er hinzu.

Positiv merkte der Drogenbeauftragte an, dass kein sprunghafter Anstieg des Konsums bei Jugendlichen oder Erwachsenen festgestellt wurde. Dennoch sei klar: „Dieses Gesetz braucht dringend mehr Klarheit, mehr Durchsetzbarkeit und vor allem einen deutlichen Schwerpunkt auf Prävention und Hilfe für Jugendliche. Sonst läuft es in die falsche Richtung“, mahnte Streeck. Es sei bemerkenswert, dass die Untersuchung tatsächlich einen weiteren Rückgang des Konsums unter Jugendlichen festgestellt hatte.

(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)

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