Die Bundesregierung untersucht derzeit Möglichkeiten, wie sie den von Hurrikan „Melissa“ betroffenen Gebieten in der Karibik helfen kann. Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes (AA) erklärte am Mittwoch in Berlin, die Situation sei noch unübersichtlich und das volle Ausmaß des Bedarfs könne noch nicht eingeschätzt werden.
„Wir prüfen als Bundesregierung, als AA, wie wir auf die Distanz bedarfsgerecht gegebenenfalls auch schnell Hilfe leisten können“, so die Sprecherin. Deutschland sei bereits ein bedeutender Beitragszahler des „Central Emergency Response Fund“ der Vereinten Nationen sowie des Welternährungsprogramms und engagiere sich über internationale Hilfsorganisationen.
Hurrikan „Melissa“, von Experten als möglicher „Jahrhundertsturm“ bezeichnet, traf am Dienstagnachmittag (Ortszeit) als Sturm der höchsten Kategorie 5 auf Jamaika. Mit einem extrem niedrigen Luftdruck von nur 892 Millibar – niedriger als der von Hurrikan „Katrina“ im Jahr 2005 – und anhaltenden Windgeschwindigkeiten von bis zu 300 Kilometern pro Stunde, verursachte der Sturm verheerende Zerstörungen.
Die genauen Schäden auf Jamaika sind noch unklar. Das Rote Kreuz sprach am Mittwoch von einer „Katastrophe von beispiellosem Ausmaß“, mit unter Wasser stehenden Ortschaften, blockierten Straßen, umgestürzten Bäumen und schweren Überschwemmungen. Über 530.000 Menschen waren zunächst ohne Strom. Informationen über mögliche Todesopfer lagen noch nicht vor. Die Sichtung der Schäden wird voraussichtlich längere Zeit in Anspruch nehmen.
Neben Jamaika wurde auch Kuba schwer getroffen. Der Hurrikan erreichte am Mittwoch als Kategorie-3-Sturm mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 193 km/h die Ostküste Kubas. Auch dort ist das Ausmaß der Zerstörung noch nicht vollständig bekannt.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)

