In der andauernden Debatte um das neue Wehrdienstmodell hat sich der Wehrbeauftragte des Bundestages, Henning Otte (CDU), klar für einen positiven Umgang mit der kommenden Musterung positioniert. Otte verweist auf seine Erfahrungen in Schweden, wo er persönlich miterleben konnte, wie die Musterung erfolgreich umgesetzt wird.
„In Schweden habe ich vor Ort gesehen, wie es gut gelingen kann“, berichtete Otte der „Rheinischen Post“. Er beschreibt dort helle, freundliche Räume und kompetentes Personal, das junge Menschen zu einem persönlichen Beratungsgespräch empfängt. Dieses Modell schwebt ihm auch für Deutschland vor: Die Musterung solle als „Service“ verstanden werden, vergleichbar mit einem „kostenfreien staatlichen Fitnesstest“.
Otte argumentiert weiter, dass eine körperliche Untersuchung im Rahmen der Musterung einen wertvollen Beitrag zur öffentlichen Gesundheitsfürsorge leisten könnte. Er mahnt dazu an, von „düsteren Bildern von Zwang und Lotteriepech in Kreiswehrersatzämtern“ Abstand zu nehmen und stattdessen die positiven Aspekte in den Vordergrund zu rücken.
Der Wehrbeauftragte forderte die Verhandlungspartner von Union und SPD auf, rasch zu einer Einigung zu kommen. „Als Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages ermutige ich die Regierungskoalition, jetzt schnell und gründlich ein verlässliches Modell zu finden. Die Erwartungshaltung in der Truppe und der gesamten Gesellschaft ist groß“, betonte Otte.
Die bestehende „Verunsicherung“ müsse in „Vertrauen und Verlässlichkeit“ umgewandelt werden, so Otte weiter. Eine Einigung spätestens im Koalitionsausschuss sei zwingend notwendig, damit das neue Gesetz bereits Anfang Dezember vom Bundestag verabschiedet werden kann. „Mehr Zeit sollte nicht verstreichen“, appellierte Otte angesichts des dringenden Bedarfs an einem neuen Wehrdienstmodell.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)

