Verschärfte Schutzmaßnahmen

Vogelgrippe breitet sich aus: Neue Fälle im Landkreis Heilbronn und im OrtenaukreisZwei Regionen in Baden-Württemberg betroffen

Die Vogelgrippe sorgt in Baden-Württemberg für zunehmende Besorgnis. Nach einem bestätigten Fall im Ortenaukreis ist nun auch der Landkreis Heilbronn betroffen. Das hochansteckende H5N1-Virus wurde sowohl bei einem Schwan am Rhein als auch bei einer Graugans am Breitenauer See nachgewiesen. Behörden haben Schutz- und Überwachungszonen eingerichtet, während Experten vor einer weiteren Ausbreitung warnen.
Vogelgrippe breitet sich aus: Neue Fälle im Landkreis Heilbronn und im OrtenaukreisZwei Regionen in Baden-Württemberg betroffen
Vogelgrippe breitet sich aus: Neue Fälle im Landkreis Heilbronn und im OrtenaukreisZwei Regionen in Baden-Württemberg betroffen
Foto: Heiko – stock.adobe.com

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Nachweis im Landkreis Heilbronn

Im Landkreis Heilbronn wurde bei einer Graugans das hochpathogene Influenzavirus H5N1 festgestellt. Der Fundort liegt im Bereich des Breitenauer Sees. Das Friedrich-Loeffler-Institut bestätigte den Befund am 5. November 2025. Weitere Fälle wurden bislang nicht gemeldet.
Laut Landratsamt besteht derzeit kein Anlass für zusätzliche Maßnahmen, doch Geflügelhalterinnen und -halter werden dringend aufgefordert, ihre Biosicherheitsvorkehrungen einzuhalten. Dazu zählen das Tragen von Schutzkleidung, die Trennung von Wild- und Haustieren sowie die Reinigung von Stallbereichen.

Erster Fall im Ortenaukreis: Toter Schwan bei Neuried

Auch im Ortenaukreis ist das Virus nachgewiesen worden. Ein am Rhein bei Neuried gefundener Schwan wurde positiv auf das H5N1-Virus getestet – der erste bestätigte Fall in Südbaden in diesem Jahr. Betroffen sind die Gemeinden Kehl, Willstätt und Neuried, die nun als Überwachungszonen gelten. Hier gelten verschärfte Hygiene- und Meldepflichten.

Das Landratsamt Ortenaukreis hat eine Allgemeinverfügung erlassen, um eine mögliche Ausbreitung einzudämmen. Geflügelhalter sollen in geschlossenen Ställen halten und den Kontakt zu Wildvögeln vermeiden.

Massenkeulung bei Straßburg

Nur wenige Kilometer entfernt, im französischen Illkirch-Graffenstaden bei Straßburg, mussten in einem Tierpark rund 100 Vögel getötet werden, nachdem die Vogelgrippe bei einem Pfau und einer Wildente festgestellt worden war. Die Maßnahme soll die Ausbreitung des Virus verhindern. Der Park bleibt bis auf Weiteres geschlossen.

Baden-Württemberg verschärft Schutzmaßnahmen

Das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und (MLR) hat angesichts der jüngsten Funde an alle Geflügelhalter appelliert, die bestehenden Biosicherheitsmaßnahmen strikt einzuhalten. Dazu gehört insbesondere, dass Futter, Einstreu und Tränken für Wildvögel unzugänglich bleiben.
In Regionen mit erhöhter Gefährdung gilt Stallpflicht – auch für kleinere Betriebe und Hobbyhaltungen mit weniger als 1.000 Tieren.

Risiko für Menschen bleibt gering

Nach Einschätzung des Friedrich-Loeffler-Instituts besteht für die Bevölkerung derzeit kein erhöhtes Risiko. Eine Übertragung des Virus auf den Menschen ist möglich, wurde in aber bislang nicht festgestellt. Dennoch wird geraten, tote oder auffällig apathische Wildvögel nicht zu berühren und entsprechende Funde dem zuständigen Veterinäramt zu melden.

Experten warnen vor Dauergefahr

Die Vogelgrippe tritt mittlerweile ganzjährig in Europa auf. Viele Wildvögel tragen das Virus, ohne selbst Symptome zu zeigen – ein Grund, warum Experten von einer dauerhaften Präsenz des Erregers ausgehen. Das Land Baden-Württemberg will die Lage weiterhin eng überwachen und Geflügelhalter bei der Umsetzung von Präventionsmaßnahmen unterstützen.

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