Langwierige Akkreditierungsverfahren stellen die größte bürokratische Hürde für private Hochschulen in Deutschland dar. Dies geht aus einer Befragung hervor, die das Marktforschungsinstitut Management Consult im Auftrag des Verbands Privater Hochschulen (VPH) unter Entscheidungsträgern privater Hochschulen durchgeführt hat und über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichten.
Laut der Studie empfinden 71,4 Prozent der Befragten die bürokratische Belastung als hoch bis sehr hoch. Besonders aufwendig werden Akkreditierungs- und Re-Akkreditierungsverfahren für die Hochschulen selbst sowie für einzelne Studiengänge empfunden. Sieben der zehn am häufigsten genannten Hürden fallen in diese Kategorie.
Ottmar Schneck, Vorstandsvorsitzender des VPH, führt die Probleme auf unzureichende Strukturen in den zuständigen Gremien zurück. Er erklärte gegenüber den Funke-Zeitungen: „Der private Hochschulmarkt boomt, die Strukturen der Akkreditierungseinrichtungen sind darauf nicht ausgelegt. Deswegen dauern Entscheidungen über eine Akkreditierung beim Akkreditierungsrat häufig sehr lange.“
Die Verzögerungen bei Programmakkreditierungen haben konkrete finanzielle Auswirkungen. Solange ein Studiengang nicht akkreditiert ist, dürfen private Hochschulen ihn nicht anbieten. „Wenn der Akkreditierungsrat, der in größeren Abständen tagt, die Entscheidung auf die nächste Sitzung verschiebt, kann das gleich eine Verschiebung des Starts um ein ganzes Semester bedeuten“, so Schneck.
Oftmals werden Akkreditierungen nur für fünf statt für zehn Jahre vergeben. „Ein Verfahren dauert etwa zwei Jahre. Die Hochschulen sind also ständig mit sehr aufwändigen Verfahren befasst“, erläutert Schneck. Er fordert daher eine Verschlankung des Prozesses und schnellere Verfahren. „Wir halten die Qualitätssicherungsverfahren für gut, es ist im Interesse der privaten Hochschulen, dass unseriöse Anbieter aussortiert werden“, betonte VPH-Chef Schneck. „Aber der Prozess muss einfacher werden.“
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)

