Wirtschaftsministerium plant Vermittlung

Berlin: Bundesregierung schaltet sich in Nexperia-Krise ein

Das Bundeswirtschaftsministerium hat auf die Nexperia-Krise reagiert und eine Krisensitzung mit Industrievertretern einberufen. Ziel ist es, drohende Produktionsausfälle abzuwenden, die durch Exportbeschränkungen für bestimmte Nexperia-Bauteile entstehen könnten. Die Bundesregierung strebt eine Vermittlung zwischen den beteiligten Staaten an.
Berlin: Bundesregierung schaltet sich in Nexperia-Krise ein
Berlin: Bundesregierung schaltet sich in Nexperia-Krise ein
Wirtschaftsministerium (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Das Bundeswirtschaftsministerium hat am Mittwochabend eine Krisensitzung aufgrund drohender Produktionsausfälle durch die Nexperia-Krise mit betroffenen Industrievertretern abgehalten. Wie das „Handelsblatt“ unter Berufung auf Teilnehmerkreise berichtet, einigte sich Wirtschaftsstaatssekretär Frank Wetzel mit den Verbänden und Unternehmen auf drei Kernziele. Dieser Schritt unterstreicht die Dringlichkeit, mit der die Bundesregierung auf die aktuellen Herausforderungen reagiert.

Die Bundesregierung plant demnach, zwischen China, den Niederlanden und den USA zu vermitteln. Das übergeordnete Ziel ist es, eine Deeskalation der Situation zu erreichen und möglichen Schaden von der deutschen abzuwenden. Dieser Lösungsansatz wurde von den Anwesenden als die kurzfristig vielversprechendste Maßnahme bewertet, um eine schnelle Entspannung der Lage herbeizuführen.

Als zweiter zentraler Punkt wurde festgehalten, dass nicht ausschließlich Volkswagen, sondern die gesamte Industrie die Substitution von Nexperia-Chips vorantreiben muss. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten zu reduzieren und die Resilienz der Lieferketten zu erhöhen. Die Notwendigkeit zur Diversifizierung wird hier deutlich betont.

Drittens möchten Politik und Wirtschaft gemeinsam prüfen, welche langfristigen Konsequenzen aus diesem Vorfall zu ziehen sind. Hierbei dürfte es insbesondere um den Aufbau einer unabhängigen Chipindustrie in sowie um die Schaffung größerer Sicherheitspuffer in den Lieferketten der nationalen Unternehmen gehen. Dies unterstreicht das Bestreben, zukünftigen Engpässen präventiv entgegenzuwirken und die technologische Souveränität zu stärken.

Hintergrund der Krise sind Exportverbote der chinesischen für bestimmte Bauteile von Nexperia-Chips, die im Kontext des Handelsstreits mit den USA stehen. Der chinesische Eigentümer von Nexperia, Wingtech, ist auf einer US-Sanktionsliste gelistet. Zudem hat die niederländische Regierung kürzlich die Kontrolle über Nexperia übernommen, um den Transfer wichtiger Technologien nach China zu unterbinden. Diese komplexen geopolitischen Verflechtungen unterstreichen die Herausforderung, vor der die Bundesregierung und die Industrie stehen.

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