Die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) äußert Bedenken hinsichtlich des von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) vorgeschlagenen gesellschaftlichen Pflichtjahres. Die Stiftung betont die essenzielle Rolle der Freiwilligkeit im Engagement.
Freiwilligkeit als tragendes Prinzip
„Das Ehrenamt zeichnet sich durch Freiwilligkeit aus“, erklärte DSEE-Vorstand Jan Holze gegenüber der „Rheinischen Post“. Er sprach sich dafür aus, die bestehenden Strukturen des Ehrenamts zu stärken, anstatt ein Pflichtjahr einzuführen. Dazu gehöre auch der Ausbau und die Verbesserung der Freiwilligendienste sowie der Bürokratieabbau für ehrenamtlich Tätige.
Kein Nutzen für Nachwuchsgewinnung
Holze äußerte zudem Zweifel am Nutzen eines solchen Dienstes für die Nachwuchsgewinnung. Er befürchtet, dass zwar mehr Personen den Einsatzstellen zugeführt würden, diese sich jedoch durch mangelndes Interesse und fehlende Motivation auszeichnen könnten. Dies würde für die Einsatzstellen eine Mehrbelastung statt einer Entlastung bedeuten.
Herausforderungen im Ehrenamt
In den vergangenen Jahren sei das Engagement in der Bevölkerung laut Holze kontinuierlich gestiegen. Allerdings tendiere die Entwicklung hin zu Kurzzeitengagements, während die Übernahme von längerfristigen Positionen in Leitungs- und Vorstandsfunktionen erschwert sei. Auch dieser Herausforderung könne ein soziales Pflichtjahr nicht entgegenwirken, so Holze.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)