Städte wachsen mit Neubaugebieten

Deutschland hat über 300 neue Stadtteile seit der Jahrtausendwende

Seit dem Jahr 2000 sind in Deutschland 309 neue Stadtteile entstanden, die rund 239.000 Wohnungen beherbergen. Dies geht aus einer aktuellen Studie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hervor, deren Ergebnisse der „Tagesspiegel“ publiziert hat. Diese Entwicklung zeigt die dynamische Reaktion auf den anhaltenden Wohnraumbedarf.
Deutschland hat über 300 neue Stadtteile seit der Jahrtausendwende
Deutschland hat über 300 neue Stadtteile seit der Jahrtausendwende
Neubaugebiet (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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In wurden von 2000 bis Ende 2024 insgesamt 309 neue Stadtteile gebaut. Diese umfassen rund 239.000 Wohnungen. Diese Zahlen stammen aus einer Studie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), über die der „Tagesspiegel“ berichtete. Als neues Stadtquartier definiert das BBSR Neubaugebiete, die entweder 500 Wohnungen, mindestens 1.000 Einwohner oder eine Fläche von zehn Hektar umfassen.

Seit 2010 weisen die neuen Stadtquartiere im Durchschnitt 920 Wohnungen auf einer Fläche von 38 Hektar auf. Die meisten dieser Entwicklungen finden in Metropolen und Universitätsstädten statt. Dabei werden vorrangig Brach- und Konversionsflächen genutzt – ehemalige Kasernengelände, Industrie- oder Gewerbegebiete – anstatt grüne Wiesen. Bauministerin Verena Hubertz () äußerte gegenüber dem „Tagesspiegel“: „Lange haben wir gedacht, Deutschland sei fertig gebaut. Das stimmt aber nicht. Wir spüren, dass uns Wohnungen fehlen.“

Die Bedeutung neuer Stadtteile wird in den kommenden Jahren voraussichtlich weiterhin hoch bleiben, so Franziska Bensch, Wohnungsmarktforscherin am BBSR. Bensch betont: „Neue Stadtquartiere sind eine tragende Säule der Wohnraumentwicklung in Deutschland.“ Sie schaffen dringend benötigten Wohnraum, stärken die städtischen Strukturen und fördern die Nachhaltigkeit durch die Umnutzung bereits bestehender Flächen.

Für die kommenden Jahre sind weitere Stadtquartiere geplant. Laut BBSR befinden sich mit Stand Mai 2025 bundesweit 220 Quartiere mit 285.000 Wohnungen in der Bauphase, während 189 weitere Projekte mit etwa 210.000 Wohnungen in Planung sind. Künftig könnte auch die Bebauung auf der grünen Wiese unter bestimmten Umständen einfacher werden. Der von Bauministerin Hubertz geplante „Bauturbo“ soll es Kommunen ermöglichen, neue Baugebiete auch ohne Bebauungsplan zuzulassen.

Bauministerin Hubertz mahnte jedoch, dass die Antwort auf den Wohnungsmangel nicht darin bestehen dürfe, „überall neue Stadtteile ins Grüne zu bauen“. Sie sieht „viel Potenzial für neue Wohnungen innerhalb der Städte“. Alte Kaufhäuser und Gewerbeimmobilien könnten beispielsweise zu Wohnraum umfunktioniert werden. Die Erkenntnisse des BBSR zeigten, „wie Konversions- und Brachflächen für den Wohnungsbau und neue Quartiere genutzt werden können“.

(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)

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