Punkt 11 Uhr: Probewarnung für ganz Deutschland
Um exakt 11 Uhr löst das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) die Probewarnung über das Modulare Warnsystem des Bundes (MoWaS) aus. Von dort geht das Signal an Rundfunk- und Fernsehsender, digitale Anzeigetafeln, Warn-Apps und über das System Cell Broadcast direkt auf Millionen Smartphones.
BBK-Präsident Ralph Tiesler betont: „Eine effektive Warnung geht über technische Funktionalitäten hinaus. Damit Warnung ankommt und verstanden wird, brauchen wir die Bevölkerung an unserer Seite: Ihre Rückmeldungen nach dem Warntag sind für uns ein zentraler Bestandteil der Auswertung.“
Sirenen, Lautsprecherwagen und Apps
Neben den modernen Kanälen setzen viele Kommunen am Warntag auch auf traditionelle Methoden: Sirenen und Lautsprecherwagen. Vor allem in ländlichen Regionen ist das Heulen der Sirenen weiterhin ein wichtiges Warnsignal. Damit will man sicherstellen, dass wirklich jeder erreicht wird – unabhängig davon, ob er gerade am Smartphone hängt oder nicht.
BBK-Vizepräsident Dr. René Funk erklärt dazu: „Der Bundesweite Warntag ist unser Stresstest unter Volllast: Wir prüfen die gesamte Übermittlungskette von der Auslösung bis zum Endgerät. Entscheidend ist dabei die enge Zusammenarbeit von Bund, Ländern, Kommunen und Warnmultiplikatoren – und das Zusammenspiel der unterschiedlichen Warnkanäle, die Millionen Menschen gleichzeitig erreichen.“
Entwarnung um 11:45 Uhr – mit einer Ausnahme
Gegen 11:45 Uhr wird eine bundesweite Entwarnung verschickt. Damit lässt sich prüfen, ob die Warnsysteme nicht nur Warnungen, sondern auch Entwarnungen zuverlässig transportieren. Einzige Ausnahme: Das Cell Broadcast-System. Es ist bislang ausschließlich auf das Versenden von Warnungen ausgelegt und kann keine Entwarnung verschicken.
Warum der Warntag so wichtig ist
Die Idee hinter dem Aktionstag ist simpel und doch entscheidend: Im Ernstfall zählt jede Sekunde. Ob bei Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, Chemieunfällen, großflächigen Stromausfällen oder anderen Krisen – die Bevölkerung muss schnell und zuverlässig informiert werden.
Doch es geht nicht nur um die Technik, sondern auch um die Verständlichkeit der Warnungen. Deshalb sind Rückmeldungen aus der Bevölkerung ein zentraler Teil des Warntags. Bürgerinnen und Bürger sollen mitteilen, welche Warnkanäle bei ihnen funktioniert haben, ob die Botschaften klar und verständlich waren oder ob es Probleme gab.
Bürgerbeteiligung über Online-Umfrage
Parallel zum Warntag startet um 11 Uhr eine Online-Umfrage, an der sich alle beteiligen können. Sie läuft bis zum 18. September 2025. Die Ergebnisse fließen zusammen mit der technischen Auswertung in die Weiterentwicklung des Warnsystems ein.
BBK-Präsident Tiesler unterstreicht: „Nur wenn Bürgerinnen und Bürger ihre eigenen Erfahrungen mit den verschiedenen Warnmitteln einbringen, können wir das System gezielt weiterentwickeln und für den Ernstfall noch verständlicher und verlässlicher machen.“
Ein gemeinsamer Probelauf für Staat und Gesellschaft
Der Bundesweite Warntag ist also mehr als ein technischer Check. Er ist ein gemeinsamer Probelauf – von Staat und Gesellschaft. Politik, Behörden und die Bevölkerung ziehen an einem Strang, damit im Ernstfall alles reibungslos funktioniert.